Du holde Kunst

Thomas Bernhard über das Theater

"Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?" Texte über das Theater von Thomas Bernhard gelesen von Maria Happel. Textauswahl: Ursula De Santis-Gerstenberg, Musikauswahl: Thomas P. Egger, Gestaltung: Kurt Reissnegger.

"Ein Kind ist immer ein Schauspieldirektor, und ich bin schon sehr früh ein Schauspieldirektor gewesen. Zuerst habe ich hundertprozentig eine Tragödie aufgeführt und dann eine Komödie und dann wieder eine Tragödie, und dann vermischte sich das Theater, es ist nicht mehr erkennbar, ob es eine Tragödie oder eine Komödie ist. Das verwirrt die Zuschauer. Sie haben mir applaudiert, jetzt bereuen sie es", schrieb Thomas Bernhard in "Auslöschung".

"Rigoros im Anspruch und konsequent gegen das Gefälligkeitstheater gerichtet" seien Bernhards Theaterstücke, so Hermann Beil, der heuer bei den Festspielen in Reichenau Bernhards "Der Ignorant und der Wahnsinnige" inszeniert (Premiere am 06. Juli). "Auch deshalb wurde ihm zeit seines Lebens von den Kritikern maßlose Übertreibung vorgeworfen. Man wollte nicht erkennen, dass er ein phantastischer Realist war", so Hermann Beil, "seine vermeintlich grotesken Übertreibungen - sie haben sich schmerzlich bewahrheitet".

Maria Happel, erfahrene Bernhard-Schauspielerin, liest Textstellen aus Thomas Bernhards Werken, in denen das Theater, die Schauspielerei und das Theaterpublikum Thema sind. Dazu ist Musik von Komponisten und Interpreten, die Thomas Bernhard besonders schätzte, zu hören.

Sendereihe

Gestaltung

  • Kurt Reissnegger

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