Illustration des Wiener Nachtpfauenauge

ORF/ISABELLE ORSINI ROSENBERG

Radiokolleg

Ö1 Insektarium. Was die Welt am Brummen hält (1)

Das Wiener Nachtpfauenauge

Lichtverschmutzung - früher ein unbekannter Ausdruck, heute in aller Munde. Überall auf der Welt strahlt der Nachthimmel in den städtischen Ballungsräumen taghell. Und auch auf dem Land hat das Sicherheitsbedürfnis gewonnen: Licht hilft, die Angst vor der Dunkelheit, Angst vor Einbrüchen und Überfällen zu verringern. Ob mehr Licht ein probates Mittel gegen Kriminalität ist, sei dahingestellt. Tatsache ist: Es ist weltweit zu hell und das schafft Probleme - vor allem für die kleinen Tiere an der Basis der Fauna: die Insekten. Viele nachtaktive Insekten leiden nicht nur unter dem Licht, es bringt sie sogar in Lebensgefahr oder gefährdet den Fortbestand der Arten durch Beeinträchtigung von Paarung und Eiablage. Sabine Nikolay stellt im Ö1 Insektarium "Was die Welt am Brummen hält" vier nachtaktive Insektenarten vor.

Der größte europäische Falter hat eine Flügelspannweite von 105 bis 160 Millimetern. Auf jedem der vier Flügel ist ein "Auge" in der grünlich-braunen Grundfärbung zu sehen. Es dient als Abschreckung von Feinden. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur durch unterschiedliche Fühler. Die Tiere leben in Südeuropa und Nordafrika, wenige Exemplare auch im Weinviertel, in Wien und östlich von Wien sowie im Süden der Alpen. Das erste Exemplar wurde nahe Wien gefunden, daher der Name. Die Mundwerkzeuge der erwachsenen Tiere sind verkümmert, daher beträgt die Lebensdauer der adulten Insekten nur wenige Tage, die sie für die Paarung nützen müssen. Werden die Falter vom Licht angelockt verlieren sie wertvolle Zeit für Paarung und Eiablage.

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