Marie Jacquot

CHRISTIAN JUNGWIRTH

Musikverein Festival: "Courage" 2024 - Matinee

Marie Jacquot am Pult der Sächsischen Staatskapelle

Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98. Sächsische Staatskapelle Dresden, Dirigentin: Marie Jacquot (aufgenommen am 30. Mai im Großen Musikvereinssaal in Wien in 5.1 Surround Sound)

Vor einigen Wochen gastierte die Sächsische Staatskapelle Dresden im Wiener Musikverein. Am Pult war dabei die junge französische Dirigentin Marie Jacquot zu erleben, welche kurzfristig als Einspringerin für die Europa-Tournee des Orchesters engagiert wurde - am Programm standen Werke von Strauss und Brahms: Lose an die Dichtung von Nikolaus Lenau angelehnt, begann der junge Richard Strauss im Frühjahr 1888 mit der Komposition seines "Don Juan" und versetzte damit die musikalische Welt in Staunen. Der stürmische Beginn des Werks war zur damaligen Zeit beispiellos; dieser eröffnet die Erzählung über den titelgebenden Frauenhelden, dessen Liebeswerben Strauss mit glühenden Farben musikalisch abbildet. Das zuvor kraftvolle und feurige ständige Suchen und Finden, geprägt von Erfolgen und Misserfolgen, resultiert schließlich in Erschöpfung und Ermattung und besiegelt den Verfall des Helden.

Auch in "Till Eulenspiegels lustige Streiche" gießt Richard Strauss die Geschichte seines Protagonisten in Musik. "analyse mir unmöglich, aller witz in toenen ausgegeben.", antwortete der Komponist trocken auf die Frage nach einem verschriftlichtes Programm dazu, "Wollen wir diesmal die Leutchen selber die Nüsse aufknacken lassen, die der Schalk ihnen verabreicht." Mittels eines groß besetzten Klangapparats schafft er eine bildhafte Darstellung des Protagonisten in all seinen Facetten - vom leisen Kichern im Klarinetten-Thema über das schelmische Thema im Horn lassen sich die frechen Streiche Till Eulenspiegels hörend mitverfolgen - endend schließlich vor dem Gericht, bei welchem das Todesurteil über den Schelm verkündet wird.

"Ein Riesenwerk (...) neu und originell und doch von A bis Z ein echter Brahms", rezensierte Richard Strauss die "4. Symphonie" von Johannes Brahms. Dessen "Vierte" markiert Schluss- und Höhepunkt seines symphonischen Schaffens. Anfängliche Verhaltenheit sowie Unverständnis wandelten sich rasch in Begeisterung: Mit dem Rückgriff auf Form und Tonalität aus Barock und Renaissance schafft er, verbunden mit deutscher Hochromantik, eine Synthese zwischen den Epochen und öffnete damit das Tor für die musikalische Zukunft.

(Valentina Strobl)

Service

Diese Sendung wird in Dolby Digital 5.1 Surround Sound übertragen. Die volle Surround-Qualität erleben Sie via Internet-Streaming auf Ihrem HbbTV-Gerät oder durch Direktaufruf der Streaming-URLs.

Mehr dazu in oe1.ORF.at - 5.1

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Johannes Brahms
Titel: Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98
* Allegro non troppo - 1. Satz
* Andante moderato - 2. Satz
* Allegro giocoso - 3. Satz
* Allegro energico e passionato - 4. Satz
Orchester: Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Marie Jacquot
Länge: 40:12 min
Label: Breitkopf & Härtel/Eigenmat. Staatskap. Dresden

Komponist/Komponistin: Johannes Brahms 1833 - 1897
Bearbeiter/Bearbeiterin: Antonin Dvorak 1841 - 1904
Album: Ungarische Tänze für Klavier / Bearbeitung für Orchester
Titel: Ungarischer Tanz Nr.17 in fis-moll - Andantino, Vivace
Orchester: Wiener Philharmoniker
Leitung: Claudio Abbado
Länge: 02:50 min
Label: DG 4106152

Komponist/Komponistin: Johannes Brahms
Titel: Ungarischer Tanz Nr. 5 (Zugabe)
Orchester: Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Marie Jacquot
Länge: 02:37 min
Label: Breitskoph & Härtel/Eigenmat. Staatskap. Dresden

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