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Radiokolleg
Bauern - zwischen Tradition und Protest (1)
Proteste und Forderungen
15. Juli 2024, 09:05
Biobauernhöfe und blühende Obstbäume contra Massentierhaltung und von Unwettern vernichtete Ernten; EU-Subventionen versus EU-Regulatorien: das Ö1 Radiokolleg folgt diese Woche Bäuerinnen und Bauern, deren Lebensalltag höchst unterschiedlich sein kann.
Bauern rebellieren. In Berlin fuhren Anfang Februar rund 1000 auf ihren Traktoren zum Gebäude des Bundestags. Ein Auslöser ist die Kürzung von Agrarsubventionen, ohne die Förderung von Agrardiesel, argumentieren sie, könnten sie nicht wettbewerbsfähig bleiben. Der deutsche Vizekanzler Habeck wurde von wütenden Landwirten sogar am Verlassen einer Fähre gehindert. Ebenfalls im Februar blockierten polnische Bauern Grenzübergänge zur Ukraine. Billiggetreide hätte für einen Rückgang von 40 Prozent der Erzeugerpreise gesorgt. Und die Zentrale der EU-Kommission in Brüssel wird mit Eiern und Steinen beworfen.
Die Gründe für die verschiedenen Aktionen sind vielfältig und zeigen, wie uneinheitlich Bauern und Bäuerinnen innerhalb der EU leben und arbeiten. Menschen, die von der Landwirtschaft leben, eint aber: sie fühlen sich von der Politik gegängelt; auch Bauern aus Frankreich, Lettland, Rumänien, Spanien und anderen Staaten demonstrieren immer wieder.