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Elefantenrufe, Riesenzecke, Vogelgrippe

"Auf geht's": Wie Elefantenbullen zum Aufbruch rufen, Infektionsgefahr: Riesenzecke befällt auch Tiere, Vogelgrippe: Unerwartete Funde auf Geflügelmarkt in Pakistan

"Auf geht's": Wie Elefantenbullen zum Aufbruch rufen

Wenn ein Elefantenbulle die Herde zum Weiterziehen auffordert, stößt er ein extrem niederfrequentes Grollen aus. Bisher hat man gedacht, dass nur weibliche Elefanten auf diese Art zum Aufbruch rufen. Mit den nun veröffentlichten Aufnahmen ist es gelungen, das "Auf geht's" bei Männchen zu dokumentieren. Und es bleibt es nicht bei einem Ruf: Mehrere andere Bullen der Gruppe antworten mit einem ähnlichen Grollen, und sie lassen sich gegenseitig ausreden. Der eine Bulle wartet mit seinem Grollen, bis der andere fertig ist. Das Ganze läuft der aktuellen Studie im Fachmagazin "PeerJ" zufolge sehr ritualisiert ab. Schließlich zieht die Herde zusammen los und verlässt das Wasserloch.


Infektionsgefahr: Riesenzecke befällt auch Tiere

Die Riesenzecke Hyalomma marginatum kann bisher hierzulande wenig bekannte Erkrankungen auf den Menschen übertragen, wie die bakterielle Rickettsiose, die mit Antibiotika behandelt werden kann, oder das Krim-Kongo-Fieber, eine Virusinfektion, für die es keine gezielte Therapie gibt. Die Riesenzecke befällt jedoch nicht nur Menschen, sondern auch Tiere - insbesondere Pferde.

Gestaltung: Barbara Reichmann
Mit: Infektiologe Günter Weiss, Direktor der Uni-Klinik für Innere Medizin II in Innsbruck


Vogelgrippe: Unerwartete Funde auf Geflügelmarkt in Pakistan

Die Vogelgrippe sorgt momentan immer wieder für Überraschungen - aktuell in Pakistan, wo Wissenschafter das Influenzavirus H9N2 auf Geflügelmärkten gefunden haben, und zwar nicht nur bei Vögeln, sondern auch bei Menschen. Auf 40 verschiedenen Lebendgeflügelmärkten wurden Abstriche von 600 Tieren genommen, außerdem 240 Abstriche von Nase und Rachenraum von Beschäftigten auf den Märkten. Das Ergebnis: 19 Tiere waren mit Vogelgrippeviren infiziert, ebenso wie zwei Arbeiter, sie hatten keine Symptome. Das klingt harmlos, das Problem ist aber: Kann ein Virus den Menschen als Träger kolonisieren, besteht auch die Möglichkeit, dass es sich im Körper mit einem anderen Virus verbindet und dadurch neue Varianten entstehen. Auch im Geflügel kann das passieren, weshalb das Forscherteam ein genaues Monitoring der zirkulierenden Viren fordert - im Sinn der öffentlichen Gesundheit.

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