Radiokolleg

Wie Max Reinhardt nach Pakistan kam: Auf der Spur von Rafi Peerzada (4)

Die Theaterdynastie Peerzada

Rafi Peerzada kehrt nach Indien zurück und etabliert sich als bedeutender Theatermacher, Radiostar und Autor. Nach der blutigen Teilung des kolonialen Indiens beginnt sein Erfolg in Pakistan, während Max Reinhardt, der im Exil in den USA um das Leben seiner in Europa verbliebenen Familie bangt, nicht mehr an seine europäischen Erfolge anknüpfen kann. Perzeedas Aufstieg zu einer Dynastie von Film- und Theaterschaffenden beginnt. Sein Sohn Salmaan wird als Dr. Murad in "Emergency Ward" als erste Person of Color im britischen Fernsehen der 1960er bekannt. Die Söhne Faizaan und Usmaan gründen das "Rafi Peer Theater" mit dem größten internationalen Theaterfestival des Landes. Rafi selbst ist die bekannteste Radiostimme und Star im Land. Als Rafi krank wird, gibt Salmaan sein Leben in Großbritannien auf und kehrt nach Pakistan zurück, um für seine Familie da zu sein, was das Ende seiner Karriere im Westen bedeutet. Er beginnt selbst Filme zu drehen, die aktuelle Fragen kultureller Vielfalt und Machtverteilung thematisieren, zwar zensiert und verboten werden, aber Kultstatus erlangen. Faizaan stirbt 2012 während den Arbeiten an einer offiziellen "Sesame Street"-Adaption. Rafis Enkelkinder sind heute Schauspieler:innen, Autor:innen und Models, in Pakistan und den USA. 2022 wird Joyland als erster pakistanischer Film für einen Oscar nominiert und mit zahlreichen internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Es schließt sich der Kreis von Pakistan über Cannes und Hollywood - und zu dem Einfluss der Großmütter, deren Spezialität das Geschichtenerzählen war.

Gestaltung: Judith Nika Pfeifer, Lukas Matthaei

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