Frauen in Afrika mit unterschiedlichen Reissorten.

AP/SYLVAIN CHERKAOUI

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Reis und Globale Ernährungssicherheit (1)

Reis in Afrika - Zwischen Hoffnung und Ausverkauf

Reis ist weltweit eines der wichtigsten Getreide. In Süd- und Südostasien wird der Energiebedarf der Bevölkerung zu ca. 50 % durch Reis gedeckt. In Afrika gehört er neben Hirse, Mais und Maniok immer mehr zum Grundnahrungsmittel. Forscher versuchen gentechnisch veränderte Züchtungen zu etablieren. Umweltschützer setzen auf alte Reissorten.

Obwohl die Erträge nicht besonders hoch sind, spielt die Reisernte für viele Bauern in den west- und zentralafrikanischen Ländern eine bedeutende Rolle. Der wichtigste Reisproduzent Afrikas ist Ägypten mit rund 4,5 Millionen Tonnen Reis im Jahr, danach folgen Nigeria, rund 3,9 Millionen Tonnen und Madagaskar, 2,3 Millionen Tonnen. In Kamerun beträgt der Umsatz 2024 etwa 73,52 Millionen Euro. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt laut Statistiken bei rund 2,39 Kilogramm, der immer mehr mit Reis aus Thailand gedeckt wird. Obwohl es Felder im Nordwesten Kameruns gibt und auch in der trockenen Sahelzone - der berühmte Reis von Yagoua und Rey Bouba. Ein chinesisches Rekultivierungsprojekt auf 1122 Hektar am Fluss Benoué soll die Effektivität der Felder steigern. Doch zu wessen Nutzen?

Das Reisforschungszentrum (WARDA/ADRAO) an der Elfenbeinküste konzentriert sich auf die Förderung des Anbaus und die Züchtung neuer Sorten für diese Regionen. Den Forschern ist es erstmals gelungen, die afrikanische Sorte "Oryza Glaberrima" mit der asiatischen "Oryza Sativa" zu kreuzen. Der "Oryza Glaberrima", afrikanischer Reis, hat sich über 3500 Jahre lang unabhängig von den asiatischen Sorten entwickelt. Vor ungefähr 500 Jahren erreichten asiatische Reissorten den afrikanischen Kontinent. Reis ist neben Hirse, Maniok und Mais eines der Grundnahrungsmittel in den unterschiedlichen afrikanischen Küchen.

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