PICTUREDESK.COM/Willfried Gredler-Oxenbauer
Punkt eins
Behindert sein, behindert werden
Was die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung für eine inklusive Gesellschaft bedeutet. Gäste: Dr. Fritz Hausjell, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien; Maria Pernegger, Medienforscherin und Beraterin, Geschäftsführerin MediaAffairs; Erich Schmid, Österreichischer Behindertenrat. Moderation: Marlene Nowotny. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at
13. August 2024, 13:00
In Österreich leben mehr als 18 Prozent der Menschen mit einer sichtbaren oder unsichtbaren Behinderung. Fast ein Fünftel der Bevölkerung, das in Medien wie Fernsehen, Radio oder Tageszeitungen nach wie vor unterrepräsentiert ist bzw. über das selten auf Augenhöhe berichtet wird. Vorurteile, Klischees und Berührungsängste, mit den Menschen mit Behinderung im Alltag zu kämpfen haben, werden auch in der Medienberichterstattung wirksam - das kritisieren Vertreter des Österreichischen Behindertenrats, wie Erich Schmid vom Blinden- und Sehbehindertenverband Österreichs regelmäßig.
Die Medienforscherin und Kommunikationsberaterin Maria Pernegger konnte in einer umfassenden Analyse österreichischer Medien zeigen, dass die Lebensrealität von Menschen mit Behinderung nach wie vor oft verzerrt dargestellt wird, als Opfer, als bemitleidenswerte Bittsteller, oder umgekehrt als bewundernswerte Heldinnen, die trotz Behinderung etwa sportliche Höchstleistungen zeigen. Das sei bezeichnend für eine nicht-inklusive Gesellschaft, in der Ängste und Vorurteile dazu führen, Menschen mit Behinderung auszugrenzen.
Der Kommunikationswissenschaftler Fritz Hausjell, der sich in seiner Forschung an der Universität Wien auch mit "Integrativen Journalismus" beschäftigt, plädiert ebenfalls dafür, Menschen mit Behinderung in der Medienberichterstattung nicht auf einzelne Merkmale zu reduzieren und appelliert an Journalistinnen und Journalisten, sprachliche Sorgfalt wirken zu lassen. Außerdem brauche es gerade im Journalismus mehr Jobs für Menschen mit Behinderung, um ein realistisches Bild der Gesellschaft zu zeichnen.
Warum ist die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung in den Medien so wichtig für eine inklusive Gesellschaft? Wie kann die Berichterstattung dazu beitragen, Berührungsängste im Alltag abzubauen? Und wie sollte Medienberichterstattung auf Augenhöhe aussehen? Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit Erich Schmid, Maria Pernegger und Fritz Hausjell. Und mit Ihnen: Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns: unter 0800 22 69 79 (kostenfrei aus ganz Österreich) oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at.
Service
Das Transkript dieser Sendung finden Sie hier: Transkription
ORF Casting "Mach dich sichtbar"
Sendereihe
Übersicht
Playlist
Untertitel: Martin Gasselsberger
Titel: Any Place But There
Ausführende: Martin Gasselsberger Trio
Länge: 03:38 min
Label: ats records
Untertitel: Martin Gasselsberger
Titel: Your Way
Ausführende: Martin Gasselsberger Trio
Länge: 04:25 min
Label: ats records
Untertitel: Martin Gasselsberger
Titel: Hope
Ausführende: Martin Gasselsberger Trio
Länge: 06:03 min
Label: ats records