Der Spieler 2024: Samuel Stopford, Sean Panikkar, Asmik Grigorian

SALZBURGER FESTSPIELE/RUTH WALZ

Opernabend - Salzburger Festspiele 2024

Sergej Prokofiew: "Der Spieler"

Mit Peixin Chen (Der General a.D.), Asmik Grigorian (Polina), Sean Panikkar (Alexej Iwanowitsch), Violeta Urmana (Antonida Tarassewischewa), Juan Francisco Gatell (Der Marquis), Michael Arivony (Mr. Astley), Nicole Chirka (Blanche), Ya-Chung Huang (Fürst Nilski), Ilia Kazakov (Baron Wurmerhelm) u.a.
Konzertvereinigung Wiener Staatsoperchor, Wiener Philharmoniker; Dirigent: Timur Zaniev.
(aufgenommen am 12. August 2024 in der Felsenreitschule Salzburg, im Rahmen der Salzburger Festspiele 2024, in 5.1 Surround Sound)

Insbesondere als Komponist für die Bühne hat sich Sergej Prokofjew selbst erachtet, gerade in diesem Genre ist ihm aber nie die erwünschte Anerkennung zuteilgeworden wie als Schöpfer von symphonischen Werken, Konzerten, Balletten oder Kammermusik. Von den acht mit Opuszahlen versehenen Opern aus seiner Feder (einige davon sind erst nach seinem Tod zur Uraufführung gekommen) hat eigentlich nur eine einzige - "Die Liebe zu den drei Orangen", uraufgeführt 1921 in Chicago - einen gewissen, wenn auch randlagigen Platz im ständigen Repertoire erreicht, während man Werken wie "Krieg und Frieden", "Der feurige Engel", "Semjon Kotko" oder "Die Verlobung im Kloster" nur sehr punktuell auf den Opernbühnen begegnet.

Und dies gilt auch für den Vierakter "Der Spieler", ein Werk, das zwischen 1915 und 1917 entstanden ist - gerade einmal 25 Jahre alt war der Komponist, als er die Partitur abgeschlossen hat. Für eine Produktion in Sankt Petersburg, damals Petrograd, war das neue Werk des jungen Tonsetzers vorgesehen, doch nach der Februarrevolution 1917 war an eine Bühnenrealisierung nicht zu denken - und gerüchteweise soll auch das mit der extrem schwierigen Partien unzufriedene Ensemble aufgeatmet haben, als das schon in Proben befindliche Werk abgesetzt wurde. Erst 1929 ist "Der Spieler" erstmals über die Bühne gegangen, in Brüssel in französischer Übersetzung als "Le Joueur" - und vom Komponisten stark überarbeitet und in vielen Details vereinfacht.

Nach einem autobiografischen Roman von Fjodor Dostojewski (der auch mehrmals verfilmt wurde) hatte der Komponist selbst das Libretto verfasst; als Handlungsort wird "Roulettenburg" genannt, womit Wiesbaden oder Baden-Baden gemeint sein könnte, wo der Dichter selbst der Spielsucht verfallen war. Hier trifft man auf einen hochverschuldeten General und seine Familie; man wartet gespannt auf Nachrichten aus Moskau über die Großmutter des Generals. Ihr Tod würde der Familie ein reiches Erbe bescheren, mit dem man sich endlich aus unterschiedlichsten Verpflichtungen freikaufen könnte. Doch statt der erlösenden Nachricht trifft die gestrenge alte Dame selbst ein, gibt sich tollkühn dem Spiel hin und verliert ihr ganzes Vermögen. Es geht in der grotesken Geschichte um Geld und Liebe, Spielsucht und Verzweiflung - und um an der Liebe zum Spieltisch im Leben scheiternde Existenzen.

Bei den Salzburger Festspielen ist bisher nur eine einzige Oper von Sergej Prokofjew zur Aufführung gekommen: 2004 hatte man die monumentale Oper "Krieg und Frieden" präsentiert, allerdings in konzertanter Form. Mit dem "Spieler" wird beim Festival an der Salzach nun auch erstmals ein Bühnenwerk des russischen Komponisten in szenischer Form präsentiert - inszeniert von Peter Sellars und musikalisch geleitet vom jungen russischen Dirigenten Timur Zangiev.

Service

Diese Sendung wird in Dolby Digital 5.1 Surround Sound übertragen. Die volle Surround-Qualität erleben Sie, via Internet-Streaming auf Ihrem HbbTV-Gerät oder durch Direktaufruf der Streaming-URLs.

Mehr dazu in oe1.ORF.at - 5.1

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Sergej Prokofieff/1891 - 1953
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Sergej Prokofieff/1891 - 1953
Vorlage: Fjodor Michajlovic Dostojewski/1821 - 1881
Titel: "Igrok" ("Der Spieler") - Oper in vier Akten, aufgenommen am 12. August 2024 in der Felsenreitschule Salzburg im Rahmen der "Salzburger Festspiele 2024"
Solist/Solistin: Peixin Chen /Der General a.D.
Solist/Solistin: Asmik Grigorian /Polina, Stieftochter des Generals
Solist/Solistin: Sean Panikkar /Alexej Iwanowitsch, Hauslehrer der Kinder des Generals
Solist/Solistin: Violeta Urmana /Antonida Wassiljewna Tarassewitschewa, genannt Babulenka
Solist/Solistin: Juan Francisco Gatell /Der Marquis
Solist/Solistin: Michael Arivony /Mr. Astley, ein reicher Engländer
Solist/Solistin: Nicole Chirka /Blanche, eine Halbweltdame
Solist/Solistin: Zhengyi Bai /Fürst Nilski
Solist/Solistin: Ilia Kazakov /Baron Wurmerhelm
Solist/Solistin: Joseph Parrish /Potapytsch, Babulenkas Haushofmeister
Solist/Solistin: Armand Rabot /Direktor (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Samuel Stopford /Erster Croupier (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Michael Dimovski /Zweiter Croupier (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Jasurbek Khaydarov /Dicker Engländer (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Vladyslav Buialskyi /Langer Engländer (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Elizaveta Kulagina /Bunte Dame (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Lilit Davtyan /Blasse Dame (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Seray Pinar /Eine Dame comme ci comme ça (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Cassandra Doyle /Verehrungswürdige Dame (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Zoie Reams /Verdächtige Alte (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Santiago Sánchez /Hitziger Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Tae Hwan Yun /Kränklicher Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Aaron-Casey Gould /Buckeliger Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Navasard Hakobyan /Erfolgloser Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Amin Ahangaran /Alter Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Slaven Abazovic /Erster Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Konrad Huber /Zweiter Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Juraj Kuchar /Dritter Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Jaroslav Pehal /Vierter Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Wataru Sano /Fünfter Spieler (Roulette-Szene)
Solist/Solistin: Oleg Zalytskiy /Sechster Spieler (Roulette-Szene)
Chor: Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Choreinstudierung: Pawel Markowicz
Orchester: Wiener Philharmoniker
Leitung: Timur Zangiev
Länge: 127:44 min
Label: Boosey&Hawkes / Sessler / Materialleihgebühr

Komponist/Komponistin: Jacques Offenbach/1819 - 1880
Titel: Barcarole aus der Oper "Les contes d'Hoffmann"
Orchester: Wiener Philharmoniker
Leitung: Georges Pretre
Länge: 04:52 min
Label: Decca/Universal 4766849 (2 CD)

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