Diagonal

(Recht auf) Analog - Diagonal zur Frage: Raub der Freiheit?

Sommerreprisen 4:
Raubt die Digitalisierung den Nutzer:innen die Freiheit? Diagonal über den Mensch als analoges Wesen und das versprochene "posthistorische Paradies".

Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon

Der Münchner Philosoph und Publizist Alexander Grau brachte es in einem SPIEGEL Kommentar 2022 auf den Punkt: mittlerweile würden "unsere Gedanken und Träume von Algorithmen gesteuert." Wir sollten uns als Menschheit besinnen, und deswegen besser heute als morgen unser Recht auf ein analoges Leben einfordern. Denn: die Digitalisierung sei eher eine Ideologie als eine Technologie.

Sie raube den Nutzer:innen die Freiheit. Man kennt das: Jede neue Generation Smartphone ist ein öffentlicher Hype, jedes neue Betriebssystem, das Metaverse und andere Neuerungen werden hingebungsvoll gefeiert - ein Hochamt der Technologiegläubigkeit. Zukunftsvisionen vom autonomen Fahren, von neuen Arbeitsformen, revolutionierten Bildungswelten, dem Internet der Dinge, fasziniert die Menschen, und schränkt sie aber auch ein, meinen Kritiker.

Datenschützer und Entwicklungspsychologen können noch so dringlich vor den mannigfaltigen Risiken warnen. Wir befänden uns sogar, behauptet Alexander Grau, in einer Art Begeisterungstaumel über soziale und ökonomische Versprechungen, die uns IT-Giganten der Tech-Industrie einflüstern. Währenddessen verschwindet mehr und mehr Analoges aus unserem Leben. Wie tief hat sich das Narrativ vom Digitalen als heilsversprechender Motor zur Einlösung auf Selbstverwirklichung, mehr Freiheit, Demokratie, Teilhabe und Emanzipation in der Gegenwart festgesetzt? Diagonal, über den Mensch als höchstanaloges Wesen in einem Netzwerk aus technischen Standardisierungen und das versprochene "posthistorische Paradies".

Mit Beiträgen von Petra Erdmann, Dominique Gromes, Monika Halkort, Sarah Kriesche, Ines Mitterer und Astrid Schwarz.

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