Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Gottesfürchtiger Selbstzweifler

Anton Bruckner - Musikant Gottes, Superstar und Mensch

Seine Musik ist von tiefer Gläubigkeit geprägt - und von einer spirituellen Kraft, die die klassischen Religionen sogar übersteigt, wie manche meinen. Der österreichische Komponist, Organist und Katholik Anton Bruckner wurde vor 200 Jahren, am 4.9.1824, in Ansfelden bei Linz geboren. Er wurde 72 Jahre alt, starb am 11. Oktober 1896 in Wien.

Ein Leben lang war der aus einfachen, ländlichen Verhältnissen stammende begnadete Organist und Komponist von Selbstzweifeln geplagt. Anton Bruckner war ein Einzelgänger, der sich keiner Schule oder Lehrmeinung anschließen wollte. Neben den zahlreichen geistlichen Vokalwerken, die er komponierte, wie seine drei Messen, die "Missa Solemnis b-Moll", das "Te Deum" und zahlreiche Motetten, schrieb er elf Symphonien, wovon zwei nicht offiziell mitgezählt werden.

Anlässlich des 200. Geburtstags von Anton Bruckner, widmet ihm Lebenskunst die Ausgabe vom 1. September. Norbert Trawöger kommt darin zu Wort, seit März 2019 "Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchesters Linz" und künstlerischer Leiter der ersten oberösterreichischen "KulturEXPO Anton Bruckner 2024". Mit dem großen Komponisten oberösterreichischer Herkunft ist er schon in Kinderjahren in Berührung gekommen - dank der elterlichen Plattensammlung. Trawöger, selbst ein im besten Sinn des Wortes unkonventioneller Mensch, hat mit Brigitte Krautgartner auch über Bruckner als Person jenseits der gängigen Bilder gesprochen.

Lisa Ganglbaur hat sich mit sieben jungen Komponistinnen und Komponisten auf Spuren Bruckners begeben. Gemeinsam besuchen sie Wirkstätten des Musikers, wie sein Geburtshaus in Ansfelden und das Stift St. Florian, sie improvisieren dort am selten zum Einsatz kommenden Brucknerflügel und denken über den Künstler nach. Welcher Mensch war Anton Bruckner, was hat Lebenskunst für ihn bedeutet?

Und Reinhard Scolik, Vorstand der UNITEL Musikstiftung, fragt sich, was heute von Bruckner zu lernen ist. Von einem Menschen also, der trotz seines starken religiösen Glaubens nicht glauben kann, was er alles "kann"; aber immer mehr bemerkt, was für ein musikalisches Genie er ist.

Musikalisch bringt Martin Gross die Weite Bruckners geistlicher Musik von "Locus iste" bis "Te Deum" zu Gehör.

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