Spielräume Spezial

T.B. Blues

Jimmie Rodgers, Noel Rosa, Charlie Christian, Jimmy Blanton

Der 1897 in Meridian, Mississippi, geborene Jimmie Rodgers darf nichts weniger für sich verbuchen, als der Vater der Countrymusik zu sein, indem er die traditionelle weiße Volksmusik der USA mit dem jungen afroamerikanischen Genre Blues, mit den Glissandi von Hawaiigitarren und mit Jodelgesang verband.

Der 1910 in Rio de Janeiro geborene Noel Rosa war einer der wichtigsten Pioniere des brasilianischen Samba. Als Komponist wie Interpret brachte er den Samba von der Straße und den Hinterhöfen in die eleganten Nachtclubs und ins Radio, gab ihm ein neues, urbanes Gesicht, versah ihn mit Wortwitz, Ironie und aktuellen gesellschaftlichen Bezügen sowie innovativem Gitarrenspiel.

Der 1916 in Bonham, Texas, geborene Afroamerikaner Charlie Christian war einer der Wegbereiter des Be-Bop und setzte als Pionier des elektrifizierten Gitarrenspiels im Orchester von Benny Goodman völlig neue Maßstäbe für die Gitarre im Jazz. Christian legte die typischen Phrasierungen des Tenorsaxophons auf die Gitarre um und begründete so eine neue Art des Solierens, die sich deutlich von Gitarristen wie Eddie Lang oder Django Reinhardt abhob.

Der 1918 in Chattanooga, Tennessee, geborene Jimmy Blanton spielte zwischen 1939 und 1941 Kontrabass in der Band von Duke Ellington und etablierte in dieser kurzen Zeit nicht nur den Kontrabass als ernstzunehmendes Soloinstrument im Jazz sondern zeigte auch auf, wie flexibel und vielfältig der Bass als Teil der Rhythmusgruppe im Jazz agieren kann.

Jimmy Blanton starb mit 23 Jahren. Charlie Christian starb mit 25 Jahren. Noel Rosa starb mit 26 Jahren. Jimmie Rodgers starb mit 35 Jahren.

Alle vier starben an Tuberkulose.

Sendereihe

Gestaltung

  • Michael Neuhauser