Im Gespräch

Egon Bahr, Politiker

"Politik braucht Kompromisse"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Politiker Egon Bahr

Er war der Mann an Willy Brandts Seite: Egon Bahr, geboren 1922 in Treffurt in Thüringen. Ende der 1950-er Jahre lernte er, damals noch Journalist, den neun Jahr älteren Willy Brandt kennen, der 1945 aus dem norwegischen Exil zurückgekehrt und von 1957 bis 1966 regierender Bürgermeister der Stadt Berlin war. Ein wiedervereinigtes Deutschland war sowohl für Brandt als auch für seinen engsten Vertrauten Egon Bahr das Ziel ihrer Politik. Von 1966 bis 1969, während der Amtszeit Brandts als Außenminister, war Bahr Sonderbotschafter und Leiter des Politischen Planungsstabes im Auswärtigen Amt, wo er die "neue Ostpolitik" mit dem Motto "Wandel durch Annäherung" vorbereitete. Nach der Bundestagswahl 1969 folgte er Brandt als Staatssekretär ins Bundeskanzleramt. Egon Bahr gilt bis heute als Vordenker und Mitgestalter der Brandt'schen Ostpolitik. Nach Brandts Rücktritt im Jahr 1974 verließ auch er das Bundeskanzleramt. Bis 1990 war er Bundestagsabgeordneter der SPD.

Im Januar 2014 traf Renata Schmidtkunz den damals 92-jährigen Egon Bahr zu einem Gespräch in Berlin, um mit ihm über sein Leben und seine politischen Überzeugungen zu sprechen. Obama war damals Präsident der USA, dem man damals viel zutraute, und Putin ein sehr ernstgenommener Partner in Russland. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erinnert sich Bahr an Willy Brandt, beurteilt die damalige westdeutsche Ostpolitik aus heutiger Sicht und resümiert über den Zustand der linken Parteien Europas.

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