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Nach dem Sturm ist vor dem Sturm

Was die Versicherung zahlt, was nicht, und wie man Probleme mit dem Versicherer zumindest verringern kann

Alle Jahre wieder erlebt Österreich ein "Jahrhunderthochwasser". So geschehen im Jahr 2002, im Jahr 2013, und am vergangenen Wochenende war es wieder soweit. Begleitet werden diese Naturkatstrophen meist von Sturm, Hagel und Murenabgängen. Hartnäckig hält sich der Glaube, dass all diese Ereignisse von der Haushalts- beziehungsweise der Eigenheimversicherung zur Gänze abgedeckt werden. Das ist aber ein Irrglaube.

Hochwasser, Überschwemmungen, Sturm und Hagel werden oft pauschal als Unwetterschäden bezeichnet. Versicherungen definieren Naturgewalten und den damit verbundenen Versicherungsschutz aber sehr präzise. Sie unterscheiden zwischen "nicht außergewöhnlichen Naturgefahren" und "Außergewöhnlichen Naturkatastrophen". Während beispielsweise schwere Sturm- und Hagelschäden in der Regel zur Gänze übernommen werden, ist das bei Überschwemmungen, Hochwasser, Lawinen oder Murenabgängen nicht der Fall. Diese Ereignisse zählen zu den außergewöhnlichen Naturkatastrophen und müssen separat durch entsprechende Versicherungsbausteine mitversichert werden.

Die Deckungssummen sind in solchen Fällen auch meist auch denkbar gering und bewegen sich in der Regel zwischen 4.000 und 10.000 Euro, was etwa bei einem Murenabgang nur einen minimalen Teil des tatsächlichen Schadens abdeckt.

Aber auch sonst müssen Konsumentinnen und Konsumenten beim Abschluss eines Versicherungsvertrags auf der Hut sein. Diese enthalten genau definierte Verpflichtungen, die die Versicherten einhalten müssen. Diese Verpflichtungen werden unter dem Begriff "Obliegenheiten" zusammengefasst, und die Versicherten sind gut beraten, diese Obliegenheiten genau zu studieren. Obliegenheitsverletzungen können zu Deckungskürzungen oder auch zum Leistungsausschluss führen.

"Help" sagt, worauf Kundinnen und Kunden achten sollten, um im Schadensfall nicht unter die Räder zu kommen, und wie man Schwierigkeiten mit dem Versicherungsunternehmen zumindest gering halten kann, wenn es bei einer Naturkatastrophe wie jener am vergangenen Wochenende zu Schäden an Haus, Wohnung oder dem Auto kommt. Denn das nächste "Jahrhunderthochwasser" kommt bestimmt.

Moderation und Gestaltung: Matthias Däuble, Paul Blaha

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