Cohen und die Religion

21. September 2024, 06:57

"Ich habe gehört, es gibt einen geheimnisvollen Akkord, den David gespielt hat, um Gott zu erfreuen." Mit diesen Worten beginnt Leonard Cohens berühmtestes Lied, das erst viele Jahre nach seinem Entstehen berühmt geworden ist, nämlich "Hallelujah".

Und diese Worte werfen auch die Frage auf: Hat Leonard Cohen an Gott geglaubt? Mir erscheint nur sicher, dass er versucht hat, die Höhen und Tiefen menschlichen Verhaltens, den Zorn, die Leidenschaft, die Liebe, die Rache, die Vergebung, alles das auf mögliche Göttlichkeit zu untersuchen und diese Untersuchungen in den Liedern dargelegt, so dass es jeder, der genau hinhört, verstehen kann.

Wie es ihm gegangen ist, kann man nicht sagen. Er hat es mit dem Judentum seiner Familie versucht. Er hat zugegeben, sich schon in der Volksschule in Jesus Christus verliebt zu haben. Er hat mit den Hare Krishna-Mönchen von New York getanzt und sich sogar in den späten Sechzigern eine Zeit lang auf Scientology eingelassen. Möglicherweise am nächsten dran war er dem inneren Frieden in seiner Zeit als Zen-Mönch in Kalifornien.

Und zusätzlich zu diesem Berg an Spiritualität hat er auch noch eine Geheimtaktik gehabt, die er irgendwann einmal in einem Interview offengelegt hat, nämlich ein Tipp von seiner Mutter als er ein Halbwüchsiger war. Sie hat gesagt: "Wenn in deinem Leben alles schief zu gehen scheint, dann geh ins Bad und rasiert dich." Das hat er immer gemacht, bis ins hohe Alter.

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