ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Sound Art: Kunst zum Hören
Denken mit den Ohren und Kontinuum 2024
100 Jahre Radio: "Der Springende Punkt" von Rosa Barba und Jan St. Werner, sowie "Fernempfangsstelle" von Niki Matita und "Denken mit den Ohren" von Sam Auinger.
10. Oktober 2024, 23:03
Kunst zum Hören präsentiert im Rahmen von "100 Jahre Radio" drei Hörstücke, die sich mit Radio und dem Hören beschäftigen.
Der in Berlin und Linz lebende Soundkünstler Sam Auinger setzt sich in einer weiteren Folge von "Denken mit den Ohren" mit dem Hören auseinander.
Niki Matitas "Fernempfangsstelle" des Tschechischen Rundfunks ist eine Hommage an Rolf Formis, einen "Hacker" aus der Frühzeit des Rundfunks, der längst in Vergessenheit geraten ist. Die Jury des Prix Palma Ars Acustica hat das Stück mit einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet und dies wie folgt begründet: "Niki Matita, die sich an den beiden Standorten Stuttgart und Prag aufgehalten hat, erforscht dieses wenig bekannte Kapitel der Radiogeschichte anhand von wunderbarem, seltenem historischem Material und dokumentarischen Aufnahmen vor Ort und schlägt dabei eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart, in der Massenmedien und ihre Überwachung im Lichte von Meinungsfreiheit und politischer Unterdrückung in totalitär regierten Ländern diskutiert werden. Darüber hinaus ist die ästhetische Qualität des Stücks sehr anspruchsvoll, mit einem feinen Sinn für akustische Details und dramaturgische Passagen."
"Der Springende Punkt" ist ein sich kontinuierlich veränderndes Radiostück von Rosa Barba und Jan St. Werner, realisiert in Zusammenarbeit mit Constantin Carstens und Bruno Gola, ist eine rastlose Verstrickung mit der Welt und der Zeit. Immer andere Ausschnitte und Soundpartikel aus Radiodokumenten der letzten 100 Jahre von Deutschlandradio und ORF treffen aufeinander. Eine Auswahl von literarischen Beiträgen, Musik, Jingles, Interviews und Moderationen wurde einer KI als Ausgangsmaterial zur Verfügung gestellt, welche diese in Echtzeit umschichtet und zu neuen Kompositionen kombiniert. Das Material erfährt eine ständige Verdichtung durch neue Gegenüberstellungen, Wiederbelebungen unserer Erinnerungen und kulturelle Produktionen im Laufe der Zeit.
Das generative Projekt entsteht im Rahmen der Reihe "Kontinuum" von Deutschlandfunk Kultur und Ö1 Kunst zum Hören.