Caspar David Friedrich beim Malen (Ausschnitt), Gemälde, 1819, von Georg Friedrich Kersting

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Diagonal

Caspar David Friedrich - Viel Landschaft. Wenig Mensch.

Jeder kennt seine Gemälde und Landschaften. Weniger wissen, dass er auch als Vorläufer und Wegbereiter von Abstraktion und der Moderne und gar als politischer Maler gilt. Caspar David Friedrich. Ein Diagonal zum 250. Geburtstag des Malers.

Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon

Ein Mann hoch auf einem Felsvorsprung, unter ihm breitet sich eine Nebellandschaft aus. Caspar David Friedrich ist wohl der berühmteste Romantiker unter den Malern und einer der rätselhaftesten Künstler seiner Zeit. Sein 250. Geburtstag wurde und wird in diesem Jahr mit drei großen Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden gefeiert. Ganz besonders hat sich die sächsische Hauptstadt Dresden, wo Friedrich vierzig Jahre seines Lebens verbrachte, unter dem Titel "Wo alles begann" der Zeichnungen und Gemälde des "deutschesten" aller Maler angenommen. Der melancholische Seelenkundler revolutionierte mit seinen optischen Experimenten nicht nur unsere Sicht auf Natur und Landschaft. Erst allmählich setzte sich über die Zeit durch, dass es sich bei Caspar David Friedrich auch um einen eminent politischen Maler handelt. Und ebenso, dass er als Vorläufer von Abstraktion und der Moderne gilt.

Der Schriftsteller Samuel Beckett konstatierte etwa, dass ihn Caspar David Friedrichs Bild "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" für sein Theaterstück "Warten auf Godot" inspirierte. Allein Heinrich von Kleist, ein Freund und Zeitgenosse des Malers, wusste schon zu dessen Lebzeiten um das spektakuläre Potential seiner Bilder. Mit "Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft" schrieb Kleist einen bis heute exemplarischen Kunstkommentar: "Das Bild liegt, mit seinen zwei oder drei geheimnisvollen Gegenständen, wie die Apokalypse da (…) und so ist es, wenn man es betrachtet, als ob einem die Augenlider weggeschnitten wären."

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  • Ines Mitterer