Tiergesundheit: Nicht mehr "seuchenfrei"

14. Oktober 2024, 13:00

Mit September hat Österreich den Status "seuchenfrei" verloren. Grund waren Fälle von Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen in Vorarlberg und der Steiermark - die ersten neuen Fälle seit 2016. Mittlerweile gibt es auch Meldungen aus Kärnten. Für Menschen besteht keine Gefahr durch die Viruserkrankung - die Blauzungenkrankheit wird nicht durch den Konsum von Fleisch- oder Milchprodukten verbreitet oder übertragen.

Für Wiederkäuer, allen voran für Schafe, kann die Infektionskrankheit jedoch tödlich sein. Das Virus wird zumeist von kleinen Mücken übertragen, sogenannten Gnitzen. Die erkrankten Tiere leiden meist unter Fieber und Schwellungen im Kopfbereich. Das führt zu einer geschwollen, hervortretenden "blauen" Zunge. Bei Rindern kann die Erkrankung die Milchleistung einschränken.

Das hat wiederum spürbare Folgen für die Bevölkerung: Sinkt die Menge des verfügbaren Milchfetts, steigen die Butterpreise. Die Milchmenge nimmt bei erkrankten Tieren um 30 bis 40 Prozent ab. In Deutschland sind derzeit mehr als 12.000 Fälle der Blauzungenkrankheit gemeldet. Das wirkt sich auf die Rahmpreise im internationalen Handel und somit auf die lokalen Butterpreise aus. Der deutsche Butterpreis hat ein historisches Hoch erreicht, ist allerdings noch nicht auf heimisches Niveau gestiegen.

Was muss getan werden, um eine weitere Verbreitung der Blauzungenkrankheit in Österreich bzw. in Europa zu verhindern? Welche anderen Seuchen könnten für heimische Rinder, Schafe oder Ziegen zur Gefahr werden? Und welche Rolle spielen der Klimawandel und die steigenden Temperaturen für das Tierseuchengeschehen in Österreich?

Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit Claudia Schulz, die an der VetMed am Institut für Virologie forscht und mit ao.Univ.-Prof. Dr.med.vet. Friedrich Schmoll, Leiter des Bereichs Tiergesundheit bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, AGES.

Haben Sie Fragen zu Rinderseuchen im Allgemeinen oder der Blauzungenkrankheit im Speziellen: Rufen Sie an und reden Sie mit, unter 0800 22 69 79 kostenfrei aus ganz Österreich oder schreiben Sie uns an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Marlene Nowotny