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Punkt eins

Bessere Luft im Freien, dicke Luft innen

Die neue EU-Richtlinie zur Luftqualität und Trends in der Luftverschmutzung. Gäste: Univ.-Prof. Bernadett Weinzierl, Forschungsgruppe Aerosolphysik und Umweltphysik, Universität Wien & DI Peter Tappler, Leiter des Arbeitskreises Innenraumluft im Klimaministerium. Moderation: Johann Kneihs. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Heute, Dienstag, beraten die Zuständigen für Luftreinhaltung der Bundesländer und des Bundes über die Umsetzung der neuen EU-Richtlinie für Luftqualität nach ihrer Verabschiedung im EU-Umweltrat. Sie sieht eine deutliche Reduktion der Grenzwerte für wichtige Schadstoffe vor - und setzt damit einen Trend der letzten Jahre und Jahrzehnte fort.

"Die Luft, die unsere Kinder heute atmen, ist bei weitem besser als die Luft, die wir als Kinder eingeatmet haben," sagt Heinz Tizek, Leiter des Bereichs Luftreinhaltung der Stadt Wien, stellvertretend auch für andere Städte in Österreich und Europa. Insbesondere bei Schwefeldioxid und Monoxid sind die Werte drastisch zurückgegangen, auch die Belastung durch Feinstaub sinkt. Luftverschmutzung bleibt aber nach Auswertungen der Europäischen Umweltagentur das größte Umweltrisiko. Hunderttausende Todesfälle in den Ländern der EU seien jedes Jahr darauf zurückzuführen.

Die Physikerin Bernadett Weinzierl erforscht mit ihrer Arbeitsgruppe an der Universität Wien Aerosole, also Schwebstoffe in der Luft und ihre Verbreitungswege. Feinstaub ist etwa nicht auf Städte beschränkt, sondern wird in gleicher Höhe auch an Messstellen fernab der Ballungsräume gemessen. Neu ist die Beschäftigung mit Mikroplastik in der Luft.

Mit der kälteren Jahreszeit nimmt die Luftqualität ab, zum einen durch die Rückstände aus der Verbrennung beim Heizen, zum anderen durch andere Verbreitungsmuster unter den Bedingungen von Hochnebel bzw. Inversion. Gleichzeitig finden mehr Aktivitäten in Innenräumen statt.

Doch Außenluft wird Innenluft, die meisten Schadstoffe gelangen durch Fenster und Lüftungsanlagen in Wohnungen und Arbeitsräume, sagt Peter Tappler, Sachverständiger und Leiter des Arbeitskreises Innenraumluft im Klimaministerium. Er nennt als größte Problembereiche Schimmelbildung und die Luftqualität in Schulklassen durch unzureichende Belüftung in vielen Schulgebäuden.

Johann Kneihs spricht mit seinen Gästen und mit Ihnen, den Hörer:innen, über "dicke Luft", über alte und neue Arten von Luftverschmutzung und Wege zur Verbesserung der Luftqualität im Freien wie in Innenräumen.

Die Redaktion freut sich über Ihre Beteiligung am Gespräch: Was nehmen Sie an der Luft wahr, was stört Sie, wie sind Sie gegebenenfalls gesundheitlich betroffen, und was sind Ihre Vorschläge für bessere Atemluft?

Rufen Sie uns an, während der Sendung unter 0800 22 69 79, oder schreiben Sie an punkteins(at)orf.at

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