ZuhörerInnen Radioübertragung eines Länderspiels, 1952

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Radiokolleg

Hallo Welt, hier Radio Österreich International! (1)

Ein globales Sprachrohr

Das Radioprogramm repräsentiert Österreich in aller Welt. Mit dieser Prämisse nimmt der Kurzwellendienst des Österreichischen Rundfunks Mitte der 1950er-Jahre den Dienst auf. Die Beiträge des heute als Radio Österreich International bekannten Senders richten sich an Auslandsösterreicher und Urlaubende ebenso wie an ein an Österreich interessiertes Publikum.

Am 1. Jänner 1955 wird der erste speziell für die Kurzwelle produzierte Beitrag mit dem Titel "Eine Woche in Österreich" ausgestrahlt. Kurze Zeit später, am 15. Februar, wird der Programmbetrieb mit dem Forellenquintett von Franz Schubert offiziell eröffnet - die Signation von "Österreich auf Kurzwelle". Ins Leben gerufen und finanziert wird der Sender im Auftrag der österreichischen Bundesregierung. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und in den geopolitischen Spannungen des Kalten Krieges entwickelt sich das Radio zu einem wichtigen Medium der internationalen Diplomatie und des kulturellen Austauschs.

Ermöglicht wird dieser weltweite Empfang durch die Kurzwelle. Dabei handelt es sich um ein Spektrum an elektromagnetischen Wellen, die von der Ionosphäre der Erde reflektiert werden. Das ermöglicht es den Funkwellen, große Distanzen zu überwinden. Amateurfunkern gelingt es, mit ersten Kontinent-übergreifenden Verbindungen das Potenzial dieser Frequenzbereiche aufzuzeigen. Diese von den Rundfunkstationen aufgegriffene Übertragungsmethode hebt das Radio aus dem geografisch begrenzten Empfangsraum auf die Bühne der Welt.

Ende der 1920er-Jahre beginnt die Österreichische Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) mit Kurzwellen-Experimenten: Eine Konzertübertragung aus Java wird ebenso ausgestrahlt wie die Eröffnung von Radio Vatikan. Es ist die erste dokumentierte Sendung am 12. Februar 1931, die über Kurzwellen-Relais übertragen wird. Trotz dieser erfolgreichen Versuche wird zunächst nur ein transportabler Kurzwellen-Sender als "wanderndes Mikrofon" für Außenübertragungen verwendet. Die drei Jahre später beginnende, tägliche internationale Programmausstrahlung währt nur kurz und findet durch den Anschluss 1938 und die Zäsur des Reichsfunks ein jähes Ende.

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