ZuhörerInnen Radioübertragung eines Länderspiels, 1952

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Radiokolleg -

Hallo Welt, hier Radio Österreich International! (4)

Ausgesendet, doch nicht verstummt

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und der zunehmenden Verbreitung neuer Technologien verändert sich die Rolle der Kurzwelle. Internet, Satellitenradio und DAB (Digital Audio Broadcasting) werden zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz. Das veränderte Radioverhalten durch Streaming- und On demand-Angebote lässt das Interesse an den Kurzwellenprogrammen zunehmend schwinden. Die zunehmende Digitalisierung führt dazu, dass Rundfunkanstalten notwendige Investitionen in Kurzwelleninfrastrukturen reduzieren oder gänzlich einstellen. Auch Radio Österreich International ist von diesen Entwicklungen betroffen. Politische und finanzielle Entscheidungen führen ab Ende der 1990er-Jahre zum schrittweisen Abbau des Programms. Mit dem am 1. August 2001 in Kraft tretenden ORF-Gesetz beendet die österreichische Bundesregierung die Finanzierung. Nach rund 48 Jahren wird der Betrieb von Radio Österreich International als eigenständiger Sender des ORF Ende Juni 2003 unter Protesten eingestellt. Mit 1. Juli erklingen ausgewählte Sendungen des Klassik- und Kultursenders Ö1 über die Kurzwelle. Diese aus dem nationalen Radioprogramm übernommenen Ausstrahlungen treten mit der Kennung Österreich 1 International die stark reduzierte Nachfolge des Auslandsdienstes an. In infrastrukturarmen Regionen werden die Kurzwellenprogramme hingegen ausgebaut, insbesondere in Afrika, Asien und Teilen des Nahen Ostens. Diese Regionen haben nur geringen Zugang zu digitalen Technologien. Die Kurzwelle bleibt hier eine verlässliche Informationsquelle und spielt auch in Krisengebieten, in denen der Empfang von Internet- und Mobilfunk gefährdet ist, weiterhin eine wichtige Rolle. So hat der Österreichische Rundfunk anlässlich des Krieges in der Ukraine die Sendezeit auf Kurzwelle ausgedehnt, wie eine Pressemeldung von 1. März 2022 informiert. Neben den Ö1 Morgenjournalen werden auch das Mittags- und Abendjournal wieder über das Kurzwellen-Sendezentrum Moosbrunn europaweit übertragen.

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