Radiokolleg

Das Sterben, ein Prozess (2)

Wovor haben wir Angst?

Die Angst vor dem Sensenmann begleitet uns seit Jahrhunderten in Geschichten. Wie ist der letzte Atemzug? Tut es weh, wenn der Körper aufhört zu arbeiten? Und was kommt danach? Kommt überhaupt etwas danach? Was passiert mit unserem Bewusstsein, wenn wir nicht mehr leben?

Rasselnde Atemzüge, Atemaussetzer, Stöhnen oder gar Schreie. Die Erzählungen von Menschen, die in früheren Jahren jemand Nahestehenden im Sterbeprozess begleitet haben, werfen große Fragen auf. Vor allem die Angst davor, dass Sterben mit großen Schmerzen verbunden ist, ist durchaus berechtigt. Viele wünschen sich einen schnellen, einen sanften oder gar einen "natürlichen" Tod ohne vorher eine Krankheit durchlebt haben zu müssen. Doch die längere Lebenserwartung heutzutage ist eben auch der Tatsache geschuldet, dass Krankheiten mit Hilfe der modernen Medizin überlebt und der Tod hinausgezögert werden kann. Irgendwann ist es dann doch so weit. Doch auch wenn die Medizin den Tod nicht verhindern kann, so kann sie den Sterbeprozess maßgeblich unterstützen, indem sie Begleiterscheinungen und Symptome lindert. Genau das ist die Aufgabe der Palliativmedizin.

Menschen, die an einer Erkrankung leiden, bei denen keine Chance auf Heilung besteht, sterben heute vermehrt in Institutionen wie Krankenhäusern, Hospizen oder Pflegeheimen und nicht in den eigenen vier Wänden. Die zunehmende Lebenserwartung macht eben auch das Sterben komplexer.

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  • Margit Atzler