Reiseland Polen

17. November 2024, 10:05

Warschau und Danzig zählen zu den dynamischsten Städten Europas. Nach dem Ende des Kommunismus haben sie ein neues Gesicht erhalten - und zu den Höhepunkten beider polnischer Städte gehören seit einigen Jahren auch besonders spektakuläre Museen. In Warschau rekonstruiert und vergegenwärtigt das Polin-Museum das gut 1000-jährige jüdische Erbe Polens, das von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg beinahe vollständig ausgelöscht wurde. Das Konzept: Man will kein Museum sein, das nur vom Holocaust erzählt, sondern nachzeichnen, wie das Leben der Juden Polen als Gesellschaft geprägt hat. 2016 erhielt das auch architektonisch beeindruckende Polin-Museum die Auszeichnung Europäisches Museum des Jahres.

In Danzig erzählt das 2014 eröffnete Europäische Solidarnosc-Zentrum auf dem historischen Gelände der Danziger Werft von der Ära, als sich Polen aus der Umklammerung durch den Kommunismus zu lösen begann. Der Streik der Werftarbeiter im Sommer 1980 und die Gründung der freien Gewerkschaft Solidarnosc gelten als Meilensteine für den demokratischen Umbruch in Osteuropa des Jahres 1989. Mit der Einführung der Marktwirtschaft änderten sich allerdings auch die Bedingungen für die Werft radikal. Tausende Jobs fielen weg; ein Teil wurde stillgelegt - und bevor hier ein neuer Stadtteil entsteht, machen sich zwischen alten Backsteinbauten und rostenden Kränen Kunstinitiativen und urbane Pioniere breit.

Zwischen Warschau und Danzig liegt Masuren, das mit seinen Tausenden Seen und riesigen Wäldern zu Europas schönsten Naturlandschaften gehört. Ausflüge zu Fuß, mit dem Rad und per Boot takten die Besucher dieser Region auf Erholung - und die Chance, einen Seeadler, einen Elch oder andere beeindruckende Vertreter der masurischen Fauna zu treffen, stehen nicht schlecht. Groß ist der Andrang im Sommer - und in der einen oder andere Ecke der Masurischen Seenplatte kann es richtig eng werden.

Gestaltung: Stefan Spath

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