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Ambiente Magazin:
Wenn der Krampus kommt - traditionelle Schnitzkunst in Bad Hofgastein
Ein Besuch bei der Felsenkrippe in Hollenstein
Steyr und das Christkindl
1. Dezember 2024, 10:05
Wenn der Krampus kommt - traditionelle Schnitzkunst in Bad Hofgastein
Jedes Jahr am 5. Dezember treiben im Gasteinertal die Krampusse ihr Unwesen. In sogenannten Passen ziehen sie von Haus zu Haus, mit bis zu 15 kg schweren Krampusköpfen übergestülpt und in Felle gekleidet. Das Gebrüll der Männer wird durch ohrenbetäubendes Glockengeläut unterstützt. Die Krampusköpfe sind kunstvolle Schnitzereien aus Zirbenholz, deren Anfertigung viele Arbeitsstunden benötigt. Jeder Krampuskopf ist ein Unikat und wird nur auf persönliche Bestellung gefertigt.
Clemens Hübsch hat sich auf das Schnitzen von Krampusköpfen spezialisiert. Margit Atzler besuchte den Künstler in seiner Werkstatt in Bad Hofgastein und ließ sich in die Besonderheiten des Krampuslaufs einweihen. Und der Nikolaus kam auch für einen kurzen Besuch vorbei.
Ein Besuch bei der Felsenkrippe in Hollenstein
Das Aufstellen einer Krippe zur Weihnachtszeit gehört zu den gelebten Bräuchen rund um den Heiligen Abend. Das Kernmotiv ist immer dasselbe: Die Geburt von Jesus Christus in einem einfachen Stall zu Bethlehem. Die Gestaltung der Krippen ist von Region zu Region unterschiedlich. Im Ybbstal im niederösterreichischen Mostviertel, haben Kastenkrippen Tradition. Ein kleiner Kasten, vorne verglast, hinten spitz zusammenlaufend. Neben dem Stall mit der Heiligen Familie werden unterschiedliche Szenen und regionale Figuren dargestellt: ein Holzhacker zum Beispiel, ein Müller, eine Apfelmagd. 2006 kam es in Hollenstein an der Ybbs zu einem Felssturz. Riesige Gesteinsbrocken brachen aus der Wand auf die darunterliegende Straße und hinterließen ein ca. 25 mal 20 Meter großes Loch im Felsen. Noch im selben Jahr entschloss man sich in der Gemeinde, die Wunde im Felsen zu belassen und darin eine Felsenkrippe zu errichten nach dem Vorbild einer traditionellen Ybbstaler Kastenkrippe. Außerdem entstand die Idee, das Ortszentrum über einen Krippenweg mit der Felsenkrippe zu verbinden. Fast jedes Haus entlang des Weges stellt mittlerweile in der Adventzeit eine Krippe aus. Wer den Weg nicht alleine gehen möchte, kann an einer geführten Kripperlroas teilnehmen. Shenja Mannstein hat die Felsenkrippe besucht.
Steyr und das Christkindl
"Liebes Christkind!", schreiben Kinder seit Jahrzehnten auf ihre Wunschzettel, die dann ins Fenster gelegt oder gar mit der Post verschickt werden. Letztere landen nicht etwa im Postfach 555 mit anderen unzähligen nicht adressierbaren Postsendungen, sondern am Postamt in Christkindl, ein kleiner Wallfahrtsort und Stadtteil von Steyr in Oberösterreich. Wer eine Absender-Adresse angibt, bekommt sogar eine Antwort vom Christkindl mit dem bei Sammlern begehrten Christkindl-Sonderstempel. Wichtig ist nur, die Zusatzmarke "Über Postamt Christkindl" aufzukleben und den Brief direkt an einem Postschalter abzugeben.
Margit Atzler machte sich für Ambiente gemeinsam mit ihren beiden Kindern auf Spurensuche nach dem Christkindl und erkundete das Postamt in Christkindl sowie die daneben gelegene Wallfahrtskirche. Außerdem statteten sie dem etwas skuril anmutenden Weihnachtsmuseum und dem traditionellen Puppenspiel "Steyrer Kripperl" im Ortszentrum einen Besuch ab.
Gestaltung: Margit Atzler & Shenja von Mannstein
Redaktion: Ursula Burkert
Service
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