Diagonal Stellt Vor - Das Magazin zum Monatsanfang

8. Dezember 2024, 22:05

Homi K. Bhabha - der Koch unter den Theoretikern

Er gilt als einer der berühmtesten Theoretiker der Gegenwart. Seine Theorie der kolonialen Erfahrung basiert auf der an Lacan orientierten Psychoanalyse und den sprach- und diskursanalytischen Verfahren von Foucault und Derrida. Der Begriff der Dekonstruktion ist ihm dabei von zentraler Bedeutung. Bhabha prägte vor allem auch den Begriff des sogenannten Dritten Orts bzw. des intermediären Raumes. An der US-Elite-Universität Harvard ist Homi K. Bhabha nicht nur für seine Theorien zum Postkolonialismus bekannt, sondern auch für seine Liebe zur verfeinerten Kulinarik. In seinem Büro hält er gern Lunch-Meetings ab. Er begeistert sich für taiwanesische Küche und er schmeißt legendäre Dinner Parties. Shrimps mit Koriander und Mango oder Ente mit Pilzen gehören zu seinem Standardrepertoire. Erlaubt ist, was schmeckt. Am Herd kommt beim Weltbürger Homi Bhabha die Welt zusammen.
Zitat: "Der Multikulturalismus begreift sich selbst wie ein Schmelztiegel. Im Kochtopf kommen vorgefertigte Lebensmittel zusammen und ergeben einen köstlichen Eintopf wie zum Beispiel ein Jambalaya." Thomas Edlinger hat Bhabha in Wien getroffen.

Vielfarbige Soundpalette - der Stimmkünstler Andreas Schaerer.

Der Schweizer Andreas Schaerer ist für seine außergewöhnliche Vielseitigkeit seiner Stimme bekannt. In seinen Kompositionen und Improvisationen bewegt er sich zwischen den Genres. Jazzgesang hat er studiert doch seine Sounds hat er sich von Industriegeräten, Maschinen, Staubsaugern, Instrumentalisten, Tieren und Wetterphänomen abgeschaut. International ist er mit vielen Projekten unterwegs, darunter des Quartett "Hildegart Lernt Fliegen", das er noch während seines Studiums gründetet oder auch gerade gemeinsam mit dem Songprojekt" Evolution" gemeinsam mit Gitarrist Kalle Kalima und Bassist Tim Lefebvre. Auch mit Bobby McFerrin hat er zusammengearbeitet und wurde 2025 mit dem Echo Jazz als "Internationaler Sänger des Jahres" ausgezeichnet. Astrid Schwarz hat ihn in Bern besucht.

Camino Real im Volkstheater

"Irgendwo in Mittelamerika" beschreibt Tennessee Williams die geografische Lage des vage zwischen Meer und Wüste liegenden Ortes "Camino Real", der Bühne seines gleichnamigen Stückes. Im Zentrum ist dabei ein ehemaliges Luxushotel, ein Ort der Enttäuschung und des Verfalls, Grenzland zwischen Leben und Tod, Realität und Traum. Hier treffen gestrandete Existenzen und schillernde Figuren aus Geschichte, Literatur und Popkultur aufeinander. Regisseurin Anna-Sophie Mahler hat das Stück ans Volkstheater gebracht und dabei mit dem wohlbekannten Musiker Joey Burns, der aus den USA stammenden Band Calexico gearbeitet. Kaspar Arens berichtet über das Bühnenstück.

Diagonal-Serie: He, holde Kunst! - Folge 8

Von und mit Anna Baar.
Gedanken über und eine Begegnung mit der Dichterin Friederike Mayröcker stehen im Fokus der aktuellen Folge.

Studiogast: Künstlerin Aleksandra Domanovic.

Die 1981 in Novi Sad geborene Künstlerin hat zurzeit eine Ausstellung in der Kunsthalle Wien. Sie konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Überschneidungen zwischen Technologie, Geschichte und Kultur und untersucht, wie diese unser Verständnis von Identität und aktueller Gesellschaft prägen. Petra Erdmann hat mit der Künstlerin gesprochen.

Service

Kunsthalle Wien

Calexico im Volkstheater

Homi K. Bhabha. Die Verortung der Kultur. Stauffenburg Verlag

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Sendereihe

• Diagonal

Gestaltung

• Peter Waldenberger