Grafik: geometrische Formen

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Radiokolleg

Musik und KI - Eine Geschichte der Rückkopplungen (1)

Der "eigene" Song aus der App

Die Tatsache, dass KI per Anweisung hörbare Musik machen kann, ist keine Neuigkeit mehr. Mit der Ausbreitung der Technologie beginnt sich aber abzuzeichnen, welche Auswirkungen diese Anwendungen auf das Schaffen und den Konsum von Musik haben (werden). Diese Radiokollegserie von Robert Rotifer beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Musik, Technologie, den Musikschaffenden und ihrem Publikum und hinterfragt dabei nebenher ein paar Mythen rund um dieses emotionale Thema.

Die Idee, prominente Stars per KI zum Singen zu bringen, hat sich als Gimmick bald totgelaufen. Auf die musikalische Fan Fiction folgte logisch schlüssig der Wunsch, sein "eigenes" Stück Musik anfertigen zu lassen. Seit diesem Jahr bieten Websites wie Suno und Udio direkten Zugang zum Songwriting per AI an. Durch verbale Vorgaben kann man nach Stichworten ganze Popsongs kreieren lassen. Die Apps sind darauf angelegt, eine musikalische Community ohne aktiven Beitrag menschlicher Musiker:innen zu schaffen.
Ein Selbstversuch mit Suno und ein virtueller Rundgang durch deren stetig wachsenden Song-Katalog der dazugehörigen Website analysieren die erkennbaren Bau-Elemente in den von der App komponierten und arrangierten Liedern. Wo liegen die konkreten Grenzen zur menschlichen Einzigartigkeit?
Ergibt sich umgekehrt betrachtet eine neue Herausforderung an Songwriter:innen, Songs mit von menschlicher Kreativität zeugenden Überraschungselementen zu schreiben, die eine sich auf Stereotypen einstellende KI nie verfasst hätte? Sehen Künstler:innen sich gefordert zu einer Art musikalischen Version des Menschheitsbeweises beim Login, die ihrem Musikstück Glaubhaftigkeit verleiht?

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