PICTUREDESK.COM/WILLFRIED GREDLER-OXENBAUER
Journal Panorama
Saldo
Immer mehr Betriebe in Österreich müssen Stellen streichen.
19. Dezember 2024, 18:25
"Stoppt die Arbeit, hat es plötzlich geheißen. Der Werksleiter hat uns die Kündigung überreicht. Dann Spind ausräumen, Werksgelände verlassen. Das war's", erzählt einer der 250 Betroffenen, die beim insolventen Motorradhersteller KTM ihren Job verloren haben. Mindestens 500 Kündigungen sollen noch folgen. Wen es erwischen wird, weiß die Belegschaft noch nicht. Die Unsicherheit im Betrieb, im Ort, in der ganzen Region ist groß, doch kaum einer traut sich laut etwas zu sagen. Denn KTM besitzt hier Kultstatus. Dennoch: Der Unmut wächst. "Weihnachtsstimmung kommt heuer keine auf", erzählt Daniel Lang, Bürgermeister von Mattighofen in Oberösterreich, dem Sitz des Motorradherstellers. Ärger gibt es auch unter den Beschäftigten bei Kika/Leiner. Nach 114 Jahren stehen die Möbelkette vor ihrem Aus und rund 1400 Menschen vor dem Ende ihrer Beschäftigung. Noch hofft Zentralbetriebsrat Herbert Sulzer auf ein Weihnachtswunder, doch die Chancen schwinden.
Die Schieflage bei den Großen, ist nur die oft zitierte sichtbare Spitze des Eisbergs, denn kaum ein Tag vergeht, an dem nicht einem "Kleinen" das Geld ausgeht und Menschen um ihre Jobs bangen müssen.