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Der Jahresrückblick der Matrix-Redaktion
Welche Themen uns 2024 neben KI beschäftigt haben
20. Dezember 2024, 19:05
Der Hype um KI und ChatGPT hat auch das Jahr 2024 immer noch stark dominiert. Künstliche Intelligenz ist aber weitaus mehr als nur Sprachmodelle, das zeigt auch der jüngste Chemienobelpreis für Demis Hassabis und John Jumper. Sie haben bei Google das KI-Modell Alphafold entwickelt, das u.a. die Faltung von 200 Millionen Proteinen vorhersagen kann.
Neben KI hat uns dieses Jahr aber noch so einiges beschäftigt:
Desinformation im Superwahljahr
2024 galt ja als sogenanntes Superwahljahr. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung war aufgerufen, zu den Wahlurnen zu gehen. Gewählt wurde unter anderem in Österreich, den USA, der EU - und erst kürzlich auch in Rumänien. Und da hat das Verfassungsgericht den ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen für ungültig erklärt - wegen massiver ausländischer Einflussnahme via Social Media. Ein Präzedenzfall. Ulla Ebner über Desinformation im Superwahljahr.
Prozesse gegen Techriesen
2024 war auch ein interessantes Jahr, was die Tech-Riesen von Meta über Amazon bis Google und ihre Marktmacht betrifft. Seit einigen Jahren laufen nämlich in den USA Prozesse wegen Monopolbildung gegen viele der großen Tech-Konzerne. Bei diesen Prozessen versuchen Behörden den großen Plattformen nachzuweisen, dass sie illegale Monopole gebildet haben. Und damit schlecht für Konsumentinnen und Konsumenten sind oder Innovation verhindern. Und Anfang August hat ein US-Amerikanisches Gericht entschieden: Google ist ein Monopolist im Bereich der Internetsuche. Irmi Wutscher sieht sich an, was dieses Urteil bedeutet.
Wie bekommen wir Hass im Netz in den Griff?
Mit einem Social Media Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren versucht Australien junge Leute vor den gefährlichen Inhalten auf TikTok, Instagram und Co zu schützen. In Europa soll seit diesem Jahr der erwähnte Digital Services Act zumindest für weniger Hass und mehr Handhabe gegen illegale Inhalte im Netz sorgen. Auch 2025 werden wir uns noch viel mit der Frage beschäftigen, wie wir Probleme in Sozialen Medien in den Griff bekommen. Ob Gesetze wie in Australien dafür die Lösung sind, hat Julia Gindl bei Expertinnen und Schülerinnen nachgefragt.
Nutzerinnen verlassen X
Die Plattform X, die früher Twitter hieß, gilt nach der Übernahme durch Elon Musk als unregulierte Dreckschleuder, die sich unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit wenig um Faktentreue schert. Erst im November gab es hierzulande prominente Abgänge von der Plattform. Neben vielen Wissenschaftlern legten auch ZIB-Anchor Armin Wolf, Corinna Milborn von Puls4 oder Florian Klenk von der Wiener Wochenzeitung "Falter" ihre Accounts still. Aus Protest gegen die "Hate-Speech-Schleuder". Seitdem ist die X-Alternative "Bluesky" in aller Munde, weiß Sarah Kriesche.