Vom Leben der Natur

Lungenfisch (1)

Der Genetiker Manfred Schartl vom Forschungsinstitut für Limnologie in Mondsee spricht über den Lungenfisch.

Teil 1: Heimisch auf drei Kontinenten.

Lungenfische sind eine sehr alte Gruppe von Fischen, die sowohl im Wasser als auch an Land leben können. Sie verfügen über eine Lunge, ein Merkmal, das bei den meisten anderen Fischen nicht vorkommt. Diese Lunge hat sich unabhängig von den Kiemen entwickelt und stammt entwicklungsgeschichtlich von der Schwimmblase ab. Sie ermöglicht das Atmen in sauerstoffarmen Gewässern und sogar an Land.

Lungenfische sind auf drei Kontinenten verbreitet: Australien, Afrika und Südamerika. Die heute noch existierenden Arten gehören zu drei Hauptlinien, die sich vor etwa 300 bis 400 Millionen Jahren während der Kontinentaldrift des ehemaligen Gondwanalands voneinander trennten. Historisch gab es eine Vielzahl von Lungenfischarten, die meisten sind jedoch ausgestorben.

Die heute afrikanischen und südamerikanischen Arten können Trockenzeiten überstehen, indem sie sich in den Schlamm eingraben und eine schützende Hülle bilden, bis Regen wieder Wasserlebensräume schafft.

Ein weiteres bedeutendes Merkmal der Lungenfische sind ihre Flossen, die Ähnlichkeiten mit den Vorläufern von Gliedmaßen der Landwirbeltiere aufweisen. Das macht sie zu einem bedeutenden Studienobjekt in der Evolutionsbiologie. Lungenfische gelten sie als die nächsten lebenden Verwandten der Landwirbeltiere.

Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Service

Gesprächspartner:
Prof. Dr. Manfred Schartl
Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee
Universität Innsbruck
Mondseestrasse 9
A-5310 Mondsee

https://lfuonline.uibk.ac.at/public/people.vcard?id=495174&search=1

Universität Würzburg
Lehrstuhl für Entwicklungsbiochemie
Am Hubland
97074 Würzburg
https://www.biozentrum.uni-wuerzburg.de/ebch/forschung/research-schartl-group/

Podcast abonnieren

Sendereihe