Vorgestellt

Memento - musikalische Erinnerungsarbeit

Das philharmonische Orchester Odessa erinnert an seinen Lebenswillen in neuer Musik, Viktor Ullmann vertont die Schrecknisse des Krieges.

Memento - die erste:
Odessa erinnern - Memento ist ein musikalisches Projekt, von Sebastian Studnitzky und Anastasiia Pokaz ins Leben gerufen. Im Juli 2023 arbeitete Studnitzky mit dem Odessa Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Dirigent Volodymyr Dikiy zusammen. Tragischerweise wurde wenige Tage nach den Aufnahmen die orthodoxe Kathedrale der Stadt bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigt - sie wurde ein düsteres Mahnmal für den mittlerweile drei Jahre andauernden Angriffskrieg. Die Kathedrale, nur wenige Straßen vom Philharmonischen Saal entfernt, in dem die Musik aufgenommen wurde, wurde zum Symbol für die Zerstörung. Seitdem ist Odessa fast täglich Raketen- und Drohnenangriffen ausgesetzt. Das Orchester der Stadt tourt durch Europa und gibt Kunde vom Überlebenswillen in Musik. Die Musik des 1972 im Schwarzwald geborenen Sebastian Studnitzky - Jazztrompeter, Jazzpianist und Komponist - ist ein klingendes Mahnmal.

Memento - die zweite:
Rainer Maria Rilkes Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph vertont von Viktor Ullmann - der als junger Soldat die Schrecknisse des ersten Weltkriegs miterlebte. Im Oktober 2024 jährte sich der 80. Todestag des Komponisten. Rilkes Werk begleitete Ullmann bis in das Konzentrationslager Theresienstadt, wo er 1944 ein Melodram daraus schuf. Der Cornet findet den Tod, wie sein Komponist Ullmann.

Service

Aktuelle Aufnahmen:

"Memento Odesa"
Werke von Sebastian Studnitzky
Mitwirkende: Odesa Philharmonic Orchestra, Volodymir Dikiy ( Dirigent )
Label: XJazz Music

"Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph"
Werke von: Viktor Ullmann
Mitwirkende: Senka Brankovic (Klavier) Helmut Mooshammer (Rezitation )
Label: Gramola

Sendereihe

Gestaltung

  • Irene Suchy