Kulturjournal
Martin Pollack ++ Veronica Kaup-Hasler ++ Kosmos Theater
Nachruf auf Martin Pollack
Neue Musicalbühnen für Wien
25 Jahre Kosmos Theater Wien
17. Jänner 2025, 17:09
Beiträge
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Martin Pollack ist verstorben
Der Schriftsteller, Essayist und Übersetzer Martin Pollack ist heute verstorben. Bekannt wurde er mit seinem Buch "Nach Galizien" und mit dem autobiografischen Roman "Der Tote im Bunker", in dem er sich mit der Vergangenheit seines Vaters auseinandersetzte. Zeit seines Lebens arbeitete sich Pollack an der Aufarbeitung der politischen Entgleisung in der Zeit des Nationalsozialismus ab. Als literarischer Übersetzer machte er die polnische, ukrainische und belarussische Literatur im deutschen Sprachraum bekannt. Pollack wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt unter anderem den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Nach langer Krebserkrankung ist Pollack heute 80-jährig gestorben, wie der Residenz-Verlag am Nachmittag in einer Aussendung mitteilte.
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Veronika Kaup-Hasler über Wiener Musicalbühnen
Wien bekommt zwei neue Musicalbühnen. Das "Theater im Prater" mit 1800 Sitzplätzen soll um 100 Millionen Euro bis 2027 von dem privaten Unternehmen ATG Entertainment errichtet werden. Die ATG betreibt weltweit mehr als 60 Musicalhäuser. Der Aktionsradius des Unternehmens reicht vom Broadway bis China. Im 3. Bezirk in St. Marx wird eine Eventhalle mit einer Kapazität für 20.000 Besucher von der Firma Eventim gebaut. Geht es nach Plänen der Bauherren, soll diese 2030 fertig sein. Um den internationalen Musicaltourismus nach Wien zu locken will die Wien Holding für diese Projekte mit privaten Unternehmen strategische Partnerschaften eingehen. Die Kosten der Errichtung des "Theaters im Prater" werden von ATG Entertainment getragen, an den Baukosten der Eventhalle in St. Marx, die sich auf 500 Millionen belaufen werden, wird sich die Stadt mit 150 Millionen beteiligen.
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"Aqua Tofana" & 25 Jahre Kosmos Theater
Unter dem Namen "Aqua Tofana", benannt nach seiner angeblichen Erfinderin Giulia Tofana wurde im Italien des 17. Jahrhunderts ein geruchloses, durchsichtiges Gift bekannt, das vorwiegend von Frauen genutzt wurde, um ihre gewalttätigen Ehemänner zu töten. Bis zu 600 Menschen sollen diesem Gift zum Opfer gefallen sein. Die Autorin Ivana Sokola hat sich davon zu ihrem neuen, gleichnamigen Stück inspirieren lassen. "Aqua Tofana" handelt von - vor allem weiblicher - Wut und dem Potential, das darin steckt. Das Stück kam Mittwochabend im Wiener Kosmos Theater zur Uraufführung. Es darf als Geburtstagsgeschenk für das Haus bezeichnet werden, das kommendes Wochenende sein 25-jähriges Jubiläum feiert.