Supernova

"Das Heilige Nichts" oder Inseln der Unendlichkeit

Eine Hommage an Hermann Markus Pressl beim musikprotokoll 2024.

Dreißig Jahre nach seinem Tod fasziniert die Person und die Musik von Hermann Markus Preßl (1939-1994) nach wie vor - die Grazer Musikszene und weit darüberhinaus. Wie wenige andere hat der Weitgereiste einige der wichtigsten Komponist:innen der nachfolgenden Generation geprägt, darunter etwa Klaus Lang, Peter Lackner oder Dimitri Papageorgiou. Umhüllt von mystischen Begriffen wie dem "heiligen Nichts" bietet die Spiritualität von Preßls Werk eine vielschichtige poetische Projektionsfläche. Preßl ist sparsam, sehr konsequent, geradezu radikal. Gleichzeitig birgt seine Strenge einen morbiden, provokanten Humor, der die Ernsthaftigkeit seiner Radikalität aufhebt. Der Tod zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk. Er wird meist sehr direkt, aber nie pathetisch, fast mit der lächelnden Leichtigkeit eines Schelms thematisiert.

Anlässlich des 30. Todestages des Komponisten gestalteten Studierende der Kunstuniversität Graz unter Begleitung des am PPCM-Lehrenden Musikers Dimitrios Polisoidis und des auch als Organisten mitwirkenden Klaus Lang im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen herbst keine nostalgische Reise in die Vergangenheit, sondern warfen einen zeitgenössischen Blick auf ein Stück Musikgeschichte der Stadt Graz - mit dem Anspruch, deren Kontinuität zu unterstreichen.

In dieser Ausgabe von Supernova hören Sie Ausschnitte aus diesem rund vierstündigen Konzertabend im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz mit Werken von Hermann Markus Preßl, Klaus Lang, Yulan Yu, Dimitri Papageorgiou, Antonis Rouvelas, Joachim Jung und Peter Lackner.

Service

ORF musikprotokoll im steirischen herbst

Sendereihe

Gestaltung

  • Marie-Therese Rudolph