Ersan Mondtag

APA/ROLAND SCHLAGER

Diagonal

"Theater ist Ausnahmezustand!" - Ersan Mondtag

"Ich gehe immer von den Räumen aus, wenn ich ein Stück entwickle", sagt der deutsch-türkische Theatermacher Ersan Mondtag, der für seine mitunter surreal anmutenden Bühnenbilder berühmt ist. 2018 begeisterte Mondtag mit seiner Inszenierung der "Orestie" das Publikum der Wiener Festwochen. 2024 hatte er einen großen Auftritt am internationalen Kunstparkett. Gemeinsam mit der israelischen Künstlerin Yael Bartana bespielte Mondtag den Deutschen Pavillon auf der Kunst-Biennale in Venedig.

Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: Songhoy Blues - "Héritage"

Für unsere Reihe "Diagonal gefragt" hat Christine Scheucher Ersan Mondtag in Berlin getroffen und mit ihm über Schnittflächen von darstellender und zeitgenössischer Kunst, das Theater der Zukunft und die viel zitierte Krise der Demokratie gesprochen.

1987 wird Ersan Mondtag in West-Berlin geboren. Am Anfang seiner Karriere hospitierte er bei den Größen seines Fachs - darunter Claus Peyman und Frank Castorf. Ab 2011 studierte Mondtag an der Otto-Falckenberg-Schule in München Regie. Nach nur zwei Jahren bricht er das Studium ab und feiert unter anderem am Maxim-Gorki-Theater in Berlin als Vertreter des so genannten postmigrantischen Theaters große Erfolge. Doch in gängige Kritikerschublade wollte der heute 37jährige nie so recht passen. Denn von Anfang an waren Mondtags Inszenierungen von einer eigenen, um nicht zu sagen eigenwilligen visuellen Sprache geprägt gewesen. Mittlerweile ist der Ruf des Berliner Regisseurs über den deutschen Sprachraum hinausgedrungen. Zuletzt inszenierte er Sibylle Bergs "Toto - oder Vielen Dank für das Leben" am Burgtheater sowie Richard Strauss´ "Salome" in Antwerpen und Gent.

Für die Kunst-Biennale in Venedig schuf Ersan Mondtag eine begehbaren Installation, die an die Migrationsgeschichte seines Großvaters erinnerte. Dieser verließ in den 1960er Jahren seine Heimat in Anatolien und kam als Gastarbeiter nach Deutschland. Den Eingang des Deutschen Pavillon, dessen wuchtige neoklassizistische Architektur an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert, ließ Mondtag mit Erde aus Anatolien zuschütten. "Stranieri Ovunque - Fremde überall" lautete das Generalthema, das Chefkurator Adriano Pedrosa formuliert hatte: Mit seinem Beitrag öffnete Mondtag ein großes Assoziationscluster, das sich den Spielarten des Fremdseins nähert.

Service

Diagonal-Stadtporträts-Podcast abonnieren

Diagonal-gefragt-Podcast abonnieren

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Urheber/Urheberin: Beirut/Zach Condon
Titel: CD "Gallipoli"
T "Gallipoli"
Ausführender/Ausführende: Paul Collins, Ryan Conon, Zach Condon.Nock Petree,
Zach Condon
Länge: 04:00 min
Label: 4AD - 4AD0121LPE

Komponist/Komponistin: Songhoy Blues
Album: Héritage
Titel: Toukambela
Ausführende: Songhoy Blues
Länge: 04:39 min
Label: Transgressive Records

Komponist/Komponistin: Songhoy Blues
Album: Héritage
Titel: Gambary
Ausführende: Songhoy Blues
Länge: 03:33 min
Label: Transgressive Records

Komponist/Komponistin: Songhoy Blues
Album: Héritage
Titel: Boroterey
Ausführende: Songhoy Blues
Länge: 04:44 min
Label: Transgressive Records

Komponist/Komponistin: Songhoy Blues
Album: Héritage
Titel: Batto
Ausführende: Songhoy Blues
Länge: 03:57 min
Label: Transgressive Records

Urheber/Urheberin: Beni Brachtel
Titel: "Monument für einen unbekannten Menschen"
Ausführender/Ausführende: Münchner Symphoniker
Länge: 06:10 min

Urheber/Urheberin: Neset Ertas
CD "Yolcu"
Titel: "Yolcu"
Ausführender/Ausführende: Neset Ertas
Länge: 04:24 min

Komponist/Komponistin: Richard Strauss 1864 - 1949
Vorlage: Oscar Wilde 1854 - 1900
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Hedwig Lachmann 1865 - 1918
Gesamttitel: SALOME, op.54 / Drama in 1 Akt nach Oscar Wildes Dichtung / Gesamtaufnahme / 2.Teil
Titel: 9. Ah Ich habe deinen Mund geküßt, Jochanaan / Salome, Herodes (00:04:29)
4.SZENE
Leitung: Seiji Ozawa
Orchester: Staatskapelle Dresden
Solist/Solistin: Walter Raffeiner
Solist/Solistin: Kerstin Witt
Solist/Solistin: Jessye Norman
Solist/Solistin: James Morris
Solist/Solistin: Richard Leech
Solist/Solistin: Annette Markert
Solist/Solistin: Andreas Conrad
Solist/Solistin: Karl Friedrich Hölzke
Solist/Solistin: Peter Küchler
Solist/Solistin: Andreas Schmidt
Solist/Solistin: Günther Dreßler
Solist/Solistin: Harry Peeters
Solist/Solistin: Frank Schiller
Solist/Solistin: Jürgen Commichau
Solist/Solistin: Rolf Tomaszewski
Solist/Solistin: Matthias Henneberg
Solist/Solistin: Andreas Schmidt
Länge: 04:36 min
Label: Philips 4321532 (2 CD)

Komponist/Komponistin: Songhoy Blues
Album: Héritage
Titel: Issa
Ausführende: Songhoy Blues
Länge: 03:25 min
Label: Transgressive Records

Komponist/Komponistin: Songhoy Blues
Album: Songhoy Blues
Titel: Norou
Ausführende: Songhoy Blues
Länge: 04:30 min

Ausführende: Songhoy Blues
Album: Heritage
Titel: Dagabi
Ausführende: Songhoy Blues
Länge: 04:03 min

weiteren Inhalt einblenden