Ersan Mondtag

APA/ROLAND SCHLAGER

Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

Ersan Mondtag auf der Kunstbiennale in Venedig

Die Erde Anatoliens: Ersan Mondtag zu Gast bei Christine Scheucher.

"Ich denke immer von den Räumen aus, wenn ich ein Stück entwickle", sagt der deutsche Bühnenbildner und Regisseur Ersan Mondtag, der für seine mitunter surreal anmutenden Bühnenbilder berühmt ist. 2018 begeisterte Mondtag mit seiner Inszenierung der "Orestie" das Publikum der Wiener Festwochen. Nun bespielt Ersan Mondtag den Deutschen Pavillon auf der Kunstbiennale in Venedig. In einer begehbaren Installation, die live von fünf Performer:innen vermessen wird, erinnert Mondtag an die Migrationsgeschichte seines Großvaters. Dieser verließ in den 1960er Jahren seine Heimat in Anatolien und kam als Gastarbeiter nach Deutschland. Den Eingang des Deutschen Pavillons, dessen wuchtige neoklassizistische Architektur an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert, ließ Mondtag mit Erde aus Anatolien zuschütten. "Stranieri Ovunque - Fremde überall" lautet das Generalthema, das Chefkurator Adriano Pedrosa für die diesjährige Kunstbiennale formuliert hat: Mit seinem Beitrag öffnet Ersan Mondtag ein großes Assoziationscluster, das sich den Spielarten des Fremdseins nähert.

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