Stimmen hören

Lieder der "Neudeutschen Schule"

Von Franz Liszt bis Felix von Weingartner: die damals "Modernen".

Den Anfang machte Franz Liszt. Er scharte in Weimar Gleichgesinnte um sich, der auf Abgrenzung gegenüber den Traditionalisten zielende Propaganda-Begriff war schnell gefunden: "Neudeutsche Schule". Was sagt er uns noch? Johannes Brahms, tonsetzerisch aktiv, und Eduard Hanslick, schriftstellerisch wortgewandt, opponierten gegen diese das Tonmalerische übers musikalisch "Absolute" stellende Strömung; die vielen Brahms-Anhänger - dann vor allem in Wien - nahmen entsprechend Partei. In aktuellen Liederabend-Programmen hat Johannes Brahms über Franz Liszt obsiegt, und die Lisztianer sind überhaupt zu Randerscheinungen geworden: Hans von Bülow, primär als Pianist und Dirigent bekannt geblieben (privat eine Unglücksgestalt), Joachim Raff, der bequeme Symphoniker aus dem Alemannischen, und Felix Draeseke, seine deutsche Parallelerscheinung. Weiters Alexander Ritter, der Richard-Strauss-Wegbereiter, und Felix von Weingartner, der gefeierte Kapellmeister, dessen Symphonien in titanischer diskographischer Pionierarbeit wieder zum Klingen gebracht wurden, dessen Vokalmusik aber brachliegt. Es war, nicht unerwartet, Dietrich Fischer-Dieskau, der sich als erster den Liedern der "Neudeutschen Schule" konzentriert gewidmet hat; wer suchet, der findet anregende Nachfolger:innen in diesem solitären Repertoirebereich.

Sendereihe

Gestaltung

  • Chris Tina Tengel