Radiokolleg

Die Sprache der Tiere (2)

Unhörbares aus dem Tierreich

Viele Tiere kommunizieren mittels Schallwellen in Frequenzbereichen, die das menschliche Ohr nicht wahrnehmen kann. Dazu gehört der Infraschall, dessen Frequenz unter 20 Hertz liegt. So kommunizieren die Elefanten keineswegs nur über Trompetenlaute, die sie vor allem zur Begrüßung einsetzen. Elefanten nehmen auch im Frequenzbereich des Infraschalls miteinander Verbindung auf. Mithilfe dieser Töne können sich die Tiere über mehrere Kilometer verständigen, da sich Infraschall schnell über große Entfernungen ausbreitet. So finden Elefantenmännchen und -weibchen in der Paarungszeit mithilfe von Infraschall-Lauten zusammen. Für Menschen ist der Infraschall zu tief, um ihn zu hören, er kann höchstens in Form von Vibrationen wahrgenommen werden. Und auch Nilpferde kommunizieren im Frequenzbereich des Infraschalls. Das Wasser eignet sich hierbei besonders zur Übertragung, da sich im Wasser der Schall um das Vierfache schneller ausbreitet als in der Luft. Und auch die Wale nutzen den Infraschall zur Revierabgrenzung, um den Gruppenzusammenhang zu stärken und während der Paarungszeit.

Aber auch Töne über 20 kHz, der sogenannte Ultraschall, sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar. Bekannt für diese Form der Kommunikation sind die Fledertiere oder Fledermäuse. Da viele Fledermausarten nachtaktiv sind, haben sie eine spezielle Fähigkeit entwickelt im Dunkeln zu sehen: mit Hilfe der Echoortung durch Ultraschall. Die Ultraschalllaute verbreiten sich dabei in der Luft, treffen auf ein Hindernis und kehren zum Sender zurück. Die Zeit zwischen dem Aussenden und der Rückkehr des Echos liefert der Fledermaus auf diese Weise ein Lautbild ihrer Umgebung.

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  • Johannes Gelich