TGV-Züge

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Radiokolleg

Nebenbahnen: Auslaufmodell oder Zukunft der Schienenmobilität (3)

Schnelles oder dichtes Netz

Frankreich galt schon immer als Land der schnellen Züge. Ermöglicht wurde dies durch die, bis auf den alpinen Südosten, relativ flache Landschaft. Als 1981 erstmals ein TGV-Hochgeschwindigkeitszug zwischen Lyon und Paris verkehrte, wurde dieser rasch zu einem großen kommerziellen Erfolg. Heute umfasst das französische Hochgeschwindigkeitsnetz knapp 2.800 Kilometer. Mit mehr als 300 Stundenkilometern werden jährlich etwa 120 Millionen Menschen transportiert. Insgesamt umfasst das französische Bahnnetz aber knapp 30.000 Kilometer. Doch werden die Nebenbahnen nur wenig genutzt. Ein wichtiger Grund ist die schlechte Abstimmung des Fahrplanes was häufig zu langen Wartezeiten bei Anschlusszügen führt. So werden die 33 größten Bahnhöfe, die fast alle an das TGV-Netz angeschlossen sind, jährlich von 656 Mio. Fahrgästen frequentiert, während die etwa 2.700 kleineren Bahnhöfe nur von 280 Mio. Fahrgästen genutzt werden.
Das Gegenbeispiel ist die Schweiz, die abgesehen von den alpinen Regionen, über ein dichtes und vor allem gut aufeinander abgestimmtes Schienennetz verfügt. Wichtig sind in diesem Kontext auch Nebenbahnen, ohne die die Hauptstrecken eine deutlich geringere Auslastung hätten.

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