Illustration zweier Gesichter.

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Science Arena

Schlafen, Träumen, fast wach

Der Schlaf in Wissenschaft und Poesie

Der Schlaf, eine alltägliche Extremsituation, ist irritierend, sogar eigentlich paradox. Er ist einerseits naturgegeben, denn wir müssen schlafen, andererseits ist er eine gesellschaftlich-kulturelle Praxis. Der Schlaf produziert jedenfalls Kontrollverlust, und doch hören wir darin nicht auf zu denken: wir träumen, halluzinieren und regenerieren schließlich. Was genau passiert da, wenn wir einschlafen oder aufwachen, wenn wir Träumen, die Träume erzählen und sie auch wieder vergessen? Bei der Erfassung dieses Phänomens stoßen wir an Grenzen. Auch die Literatur selbst, die sich um Darstellbarkeit dieses Phänomens bemüht, ringt um Worte. Der Schlaf bleibt also ein poetologisch-ästhetischer Test- und Grenzfall. Auch die Kognitionsforschung erfasst immer nur einen Teil des Schlaferlebens. Sie misst Hirnströme, erforscht das Gedächtnis im Schlaf. Und doch: Der Schlaf bleibt immer auch Rätsel. Er führt den Literaturwissenschaftler Sebastian Klinger in die Texte Kafkas, Schnitzlers, oder Prousts. Prousts Roman "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", beschäftigt aber ebenso den Kognitionsforscher Bernhard Staresina an der Universität Oxford. Immer wieder taucht für beide Forscher die Frage auf: wie können wir etwas erforschen, das uns die Repräsentation verweigert? Wie lässt er sich beschreiben, messen, erfassen, wenn wir doch eigentlich im Schlaf selbst sein müssten, um ihn zu begreifen.
Eine Science Arena von Katrin Mackowski

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