Ö1 Hörspiel

"Dankbarkeiten" von Delphine de Vigan

Delphine de Vigan über Wesentliches eines Lebens

Michka ist 84 Jahre und kann nicht mehr allein leben. Sie hat als Fotoreporterin und Korrektorin ein freies, unabhängiges Leben geführt - nun leidet sie an Aphasie: sie verwechselt Worte, findet manche nicht, vergisst Buchstaben oder vertauscht diese. Ihre Nachbarin und junge Freundin Marie möchte sie bei sich aufnehmen, doch Michka entscheidet sich dafür, in ein Seniorenheim zu gehen. Dort lernt sie den Logopäden Jérôme kennen, den Michka mit ihrem Humor und ihrer Analysefähigkeit beeindruckt. Michka hat einen wichtigen Wunsch: Sie möchte, nun da sie alt ist und bald sterben wird, ihre tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Ehepaar, das sie während des Zweiten Weltkriegs versteckt hat. Ihre jüdische Mutter hatte sie dorthin gebracht. Sowohl Marie als auch Jérôme begeben sich für Michka auf die Suche.

Das Hörspiel "Dankbarkeiten", bearbeitet und inszeniert von Irene Schuck, erzählt zart und liebevoll von großen Momenten, von der Wichtigkeit der Solidarität, der Achtsamkeit und der Dankbarkeit.

Delphine de Vigan, geboren 1966 in Paris, erreichte ihren endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Roman "No & ich" (2007), für den sie mit dem Prix des Libraires und dem Prix Rotary International 2008 ausgezeichnet wurde. Ihr Roman "Nach einer wahren Geschichte" stand wochenlang auf der Bestsellerliste in Frankreich und erhielt 2015 den Prix Renaudot. Vor "Dankbarkeiten", erschien ihr Buch "Loyalitäten".

Mit Hedi Kriegeskotte, Jenny König, Nico Holonics, Nadine Kettler und Lisa Wildmann, Übersetzung aus dem Französischen: Doris Heinemann, Ton: Andreas Völzing und John Krol, Dramaturgie: Andrea Oetzmann, Hörspielbearbeitung und Regie: Irene Schuck (SWR 2020)

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