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S. FISCHER VERLAG/SOPHIE BRAND
Im Fokus - Religion und Ethik
"Wenn der Herr einst wiederkommt"
Aktuell im Fokus: Drei lange Jahre - der zermürbende Krieg in der Ukraine +++ Thema im Fokus: "Wenn der Herr einst wiederkommt" - Evangelikales Christentum und der Staat Israel +++ Serie: Wer hat an der Uhr gedreht? - Zeitrechnung im alten Orient +++ Moderation: Konstantin Obermayr
19. Februar 2025, 16:05
1. Aktuell im Fokus: Drei lange Jahre - der zermürbende Krieg in der Ukraine
Drei Jahre ist es jetzt her, dass Russland in der gesamten Ukraine einmarschiert ist. Und das völkerrechtswidrig. Es hätte ein Blitzkrieg werden sollen: Kiew einnehmen, Regierung stürzen, das wäre es dann gewesen. Doch es kam anders. Drei Jahre später ist Donald Trump wieder US-Präsident. Er hat versprochen, den Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden, obwohl die USA eigentlich ja gar nicht Kriegspartei sind. Vergangene Woche dann telefoniert Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und holt ihn zurück aufs politische Parkett. Danach informiert Trump Wolodymyr Selenskyj. Unrealistisch, dass die Ukraine alle besetzen Gebiete zurückbekommt, sagt der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Ein Affront, meinen Beobachter:innen, jedenfalls aber eine Zäsur. Derzeit laufen die ersten Gespräche hochrangiger Vertreter der USA und Russlands seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine in der saudischen Hauptstadt Riad.
Eine Analyse von Susanne Krischke über offene Versprechen, Deals, einen möglichen frozen conflict, die vielen Schattierungen eines gerechten Friedens und das Leben im Krieg. Dieser Beitrag ist die Kurzversion einer neuen Folge des Ö1-Podcasts "Krieg und Frieden", zu hören ab 19.2. auf sound.orf.at und auf allen Podcast-Plattformen.
2. Thema im Fokus: "Wenn der Herr einst wiederkommt" - Evangelikales Christentum und der Staat Israel
Die Existenz des Staates Israel hat für nicht wenige Christinnen und Christen eine zentrale religiöse und theologische Bedeutung: Die Rückkehr des jüdischen Volkes in sein "gelobtes Land" gilt als eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Christus (wie in der Bibel verheißen) auf die Erde zurückkehren kann - um ein "tausendjähriges Königtum" zu errichten.
Diese Strömung wird daher oft als "Millenarismus" bezeichnet (abgeleitet vom lateinischen Begriff für Jahrtausend), die zum Spektrum des evangelikalen Christentums zu zählen ist. Besonders stark ist dieses Denken in den USA vertreten: Die Bestseller-Serie "Left behind" hat diese Endzeiterwartung breit popularisiert - und in einer Verfilmung mit Nicolas Cage auch massentauglich ins Kino gebracht.
In den USA hat diese religiöse Sichtweise zudem konkrete politische Auswirkungen. Der Einfluss evangelikaler Gruppen zeigt sich auch in den jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu Gaza. Gestaltung: Thomas Langpaul und Markus Veinfurter
3. Serie: Wer hat an der Uhr gedreht? - Zeitrechnung im alten Orient
Sonne, Mond und Religion - eine komplizierte Dreiecksbeziehung, die die Zeitrechnung in den Kulturen des Alten Orients prägt. Die internationale Zeitrechnung orientiert sich an der Sonne, daran etwa, wie lang oder kurz der Tag ist. Nur noch das Wort "Monat" erinnert daran, dass auch der Mond in der Geschichte der Menschheit und ihrer Religionen eine wichtige Rolle spielt. Franz Winter, Religionswissenschaftler an der Uni Graz, nennt den Mond "die archaische Uhr der Menschheit". Stefanie Jeller hat mit ihm gesprochen.
Sendereihe
Gestaltung
- Konstantin Obermayr