Blutjunge Dichtung aus dem Schützengraben

26. Februar 2025, 23:03

"uns verzehrt das gemeinsame totenmahl", schreibt Yan Hutsul in einem jener Gedichte, die während des Krieges entstanden sind. Junge Dichterinnen und Dichter aus Czernowitz in der Ukraine, viele davon im Kriegsdienst, schreiben, auch im Schützengraben, über ihre Welt.

Die westukrainische Stadt Tscherniwzi, deutsch Czernowitz, mit ihrer reichen literarischen und intellektuellen Tradition, ist heute geprägt vom Angriffskrieg, den Russland vor drei Jahren begann. Auch wenn Czernowitz, die Hauptstadt der Bukowina im Westen der Ukraine, von Kampfhandlungen weitgehend verschont geblieben ist und das kulturelle Leben weiterhin gepflegt wird: Es ist nichts mehr so wie vor dem Februar 2022.

In dieser Ausgabe von Lyrik Heute präsentieren wir Arbeiten von drei Tschernowitzer Autorinnen, deren Leben und Schreiben vom Krieg geprägt sind: Maryna Horbatyuk, Jahrgang 2000, von Inga Keyvan, 1976 geboren, und von Yan Hutsul, 1999 geboren. Keyvan und Hutsul sind derzeit im Kriegseinsatz, Maryna Horbatyuk studiert und meint: "Die Sprache ist mein Werkzeug und meine Waffe".

Interpretiert werden die Gedichte von Melanie Kretschmann, Lupo Grujcic und Lukas Watzl. Die Musik ist von der ukrainischen Komponistin, Musiker und Soundkünstlerin Katarina Gryvul. Im April 2025 erscheint ihr neues Album, und bereits am 19. März ist im Wiener Musikverein die Uraufführung ihres Stückes "Juissance" durch das Black Page Orchestra zu hören.

Die Übersetzungen der bisher unveröffentlichten Texte aus dem Ukrainischen ins Deutsche hat Kati Brunner vorgenommen. Danke an die Literaturwissenschaftlerin Oxana Matiychuk für die inhaltliche Begleitung und Koordination.

Service

Katarina Gryvul

Sendereihe

• Sound Art: Lyrik heute

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