MARTIN RAUCHENWALD
Menschenbilder
Janko Ferk, Autor und Jurist
"Das Kärntner Slowenische ist ein Erbe, das man bewusst antritt"
Der Schriftsteller und Jurist Janko Ferk.
2. März 2025, 14:05
In seiner Familie sei es selbstverständlich gewesen, das Erbe des Kärntner Slowenischen anzutreten, betont Janko Ferk. Ende der 1950er Jahre wurde der Sohn eines Angestellten und einer Hausfrau in ein zweisprachiges Dorf am Klopeiner See hineingeboren, besuchte später das Slowenische Gymnasium. In Ferks literarischem Werk finden sich beide Sprachen wieder: seine Gedichte verfasst er vornehmlich auf Slowenisch, seine Prosa auf Deutsch.
Als Kärntner Slowene habe er schon früh ein Sensorium für Recht und Unrecht entwickelt, erzählt der heute 66-jährige. Was ihn - neben dem Schreiben - zur Juristerei gebracht habe. An der Universität Wien studierte er Rechtswissenschaften, Deutsche Philologie und Geschichte. In seinem "Zivilberuf" war Janko Ferk bis zu seiner Pensionierung als Zivilrichter am Landesgericht Klagenfurt tätig. Denn "der Schriftsteller lebt nicht nur für die oder von der Literatur allein", wie er sagt.
Seine Dissertation verfasste er über die Rechtsphilosophie eines anderen schreibenden Juristen: Franz Kafka. Die Faszination für dessen Romanfragment "Der Prozess" hat Janko Ferk seit der Gymnasialzeit nicht mehr losgelassen.
Über 40 Bücher hat Janko Ferk bisher verfasst, neben Prosa und Lyrik auch viele Sachbücher. Darunter sind einige Reisemonografien über den Alpen-Adria-Raum. Er publizierte juristische Beiträge und Buchrezensionen, war als literarischer Übersetzer tätig und ist Honorarprofessor für Literaturwissenschaften an der Universität Klagenfurt, wo er über Franz Kafka als Schriftsteller und Rechtsphilosoph referiert.