Im Gespräch
Traude Novy, Pastoralassistentin und Erwachsenenbildnerin
"Die Kirche ist ein Lernort der Demokratie!"
Renata Schmidtkunz im Gespräch mit der Pastoralassistentin und Erwachsenenbildnerin Traude Novy
14. März 2025, 16:05
Edeltraud, Traude, Novy wurde 1940 geboren. Gerechtigkeit und die Unterstützung jener, die Hilfe brauchen ist ihr seit jeher ein wichtiges Anliegen. So setzte sie sich kritisch mit der NS-Zeit auseinander, schrieb Leserbriefe zur Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre. Die Mutter dreier Kinder startete 1981 eine Ausbildung zur Pastoralassistentin und Erwachsenenbildung. Dabei setzte sie sich mit der Befreiungstheologie auseinander. Sie verfasste auch Kabarett-Texte und Kommentare und schrieb auf der Website der Katholischen Aktion Wien einen Blog zu gesellschaftspolitischen Fragen, etwa zur Verteilungs- und Geschlechtergerechtigkeit. 1993 wurde Traude Novy stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung (kfb) und von 1994 bis 2005 Diözesanleiterin der kfb in Wien. 1988 reiste sie mit dem kfb im Rahmen der "Aktion Familienfasstag" nach Indien, was zum Startpunkt ihres intensiven Engagements in der Entwicklungszusammenarbeit wurde. Projekte von Frauen im Globalen Süden zu unterstützen, ist ihr ein wichtiges Anliegen. Ebenfalls wichtig ist ihr faire Entlohnung. So gehört die kfb zu den Gründungsmitgliedern von Fairtrade. Von 2001 bis 2007 stand sie der Initiative vor, zudem war sie im Vorstand der Mikro-Kredit-Organisation oikocredit. Außerdem war sie Mitbegründerin von WIDE-Österreich, dem Entwicklungspolitischen Netzwerk für Frauenrechte und feministische Perspektiven, WIDE. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht sie über die Entwicklung der Katholischen Frauenbewegung und ihrer Bedeutung in einem Alltag, der von vielen Krisen geprägt ist. Es stellt sich die Frage: Welchen Handlungsmöglichkeiten Christinnen in dieser Zeit haben.