Betrifft: Geschichte
Holocaust Education
Bildung für die Zukunft
21. März 2025, 15:55
Auschwitz darf sich nicht wiederholen, aller politische Unterricht sollte darauf zentriert sein. Der Gedanke stammt von dem Sozialwissenschaftler und Philosophen Theodor W. Adorno. In einer Rundfunkrede aus dem Jahr 1966 sagte er, "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung."
Der lange Schatten der Vergangenheit, er verdunkelte lange genug, die Erinnerung an die Ermordeten der nationalsozialistischen Massenverbrechen und die drängende Frage, wie kulturgeschichtlich, wie pädagogisch damit umgehen?
Diesen Fragen nimmt sich die Holocaust Education an, auch Shoa Education und Pädagogik der Erinnerung genannt.
Dabei werden methodische und praktische Herangehensweisen gesucht, die das Bewusstsein und die Sensibilisierung für die in der nationalsozialistischen Zeit erfolgte systematische Ermordung von Juden, Jüdinnen und anderen Verfolgten fördern sollen, um Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus in Zukunft gewappnet gegenübertreten zu können. Wie das dafür notwendige Wissen vermittelt werden kann, damit beschäftigen sich Organisationen wie die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), eine 1998 ins Leben gerufene, zwischenstaatliche Organisation zur Förderung von Forschung, Gedenken und der Holocaust Education. Sie geht aus einer Ende der 1980er-Jahren gegründeten Task Force hervor. Österreich ist seit 2001 Mitglied der IHRA. Neben Zeitzeugen- und Zeitzeuginnen-Interviews sind auch Gedenkstätten "Zeugen" der Erinnerung.
Der Gegenwartsbezug der Holocaust Education ist evident, es geht um die Entkräftigung von Vorurteilen, Diskriminierung und Ausgrenzung, und daran zu arbeiten, ist ein unaufschiebbarer gesellschaftlicher Prozess. Die aktuelle Reihe wirft einen Blick auf die Pädagogik der Erinnerung, auf die Bedeutung der Gedenkstätten und auf die Vermittlungsarbeit im Rahmen der historischen und politischen Bildung.
Service
Sendereihe
Gestaltung
- Barbara Volfing