Bauern bieten am Naschmarkt Gemüse an, 1945

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Radiokolleg

Alltag 1945 (1)

Der Kampf ums Überleben

Ein bitterarmes und zutiefst verunsichertes Land: das ist Österreich im Gründungsjahr der Zweiten Republik. Das Terror-Regime der Nationalsozialisten ist in Blut und Schande untergegangen, das Land und die alten Werte liegen in Trümmern, Heerscharen von "Displaced Persons" und Geflüchteten müssen versorgt werden. Sechs bis sieben Millionen Menschen, geplagt von Hunger und allgegenwärtigem Mangel, kämpfen ums Überleben. Eine Chronik.

Österreich 1945: Die Ernährungslage ist katastrophal, vor allem, aber nicht nur, in den Städten. 1.550 Kalorien pro Tag stehen etwa den Bürgerinnen und Bürgern Wiens zu, eine Ration, die im Lauf des Jahres auf 1.200 Kalorien sinkt. Kleidung, Schuhe und Seife sind so gut wie nicht zu bekommen. Die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft, die Ausstattung der Spitäler katastrophal. "Alle unsere Kräfte sind aufs Überleben ausgerichtet", vertraut die Sekretärin Adolfine Schumann im April '45 ihrem Tagebuch an: "Die Jagd nach Lebensmitteln, das Anstellen um Brot, um Petroleum und Wasser, das sind Existenzfragen geworden."

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LITERATUR:
Kurt Bauer. "Niemandsland zwischen Krieg und Frieden - Österreich im Jahr 1945", Residenz-Verlag, Salzburg, 224 Seiten
Herbert Lackner: "1945 - Schwerer Start in eine neue Zeit", Ueberreuter-Verlag, Wien, 208 Seiten,
Oliver Rathkolb: "Kontrollierte Freiheit - Die Alliierten in Wien", Residenz-Verlag, Salzburg, 320 Seiten
Barbara Stelzl-Marx: "Roter Stern über Graz", Molden-Verlag, Wien, 224 Seiten

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