WHO-Epidemiologien misst die Temperatur von Frauen

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Wofür braucht es eine Weltgesundheitsorganisation - und wofür nicht?

"Wir sind Verfechter eines gesünderen und sichereren Lebens." So definiert sich die Weltgesundheitsorganisation auf ihrer Webseite selbst. 1948 gegründet, umfasst die Sonderorganisation der Vereinten Nationen heute mehr als 8.000 Beschäftigte und sechs Regionalbüros. 194 Staaten sind Mitglied. Bald wohl nur noch 192.

Denn nachdem Donald Trump als eine seiner ersten Handlungen als US-Präsident den Austritt aus der WHO anordnete, zog wenig später sein argentinischer Amtskollege Javier Milei nach. Schlagend wird beides erst 2026 - auch bei der Weltgesundheitsorganisation gibt es eine Kündigungsfrist. Trump sieht sich, respektive die USA durch die WHO übervorteilt. Die Beitragszahlungen seien zu hoch - vor allem höher als jene von Konkurrenten China - und die Reformansätze zu gering. Außerdem habe die Organisation, so Trump: "die COVID-19-Pandemie schlecht gemanagt und war nicht in der Lage, ihre Unabhängigkeit vom unangemessenen politischen Einfluss der WHO-Mitgliedsstaaten zu demonstrieren."

Seit Corona steht die Weltgesundheitsorganisation noch stärker unter Beobachtung - und dabei teils auch in der Kritik. Besonders ihre aktuellen Pläne zu einem globalen Pandemievertrag sind umstritten. Während die einen darin eine sinnvolle Basis für grenzüberschreitende Präventivmaßnahmen sehen, sprechen die anderen von Größenwahnsinn einer Vereinigung, deren Führungspersonal nicht aus demokratischen Wahlen durch die Bevölkerung legitimiert worden sei.

Die WHO-Finanzierung fußt auf zwei Säulen: den Pflichtbeiträgen ihrer Mitgliedsstaaten und auf freiwilligen Spenden, die sowohl von Ländern als auch von privaten Geldgebern wie etwa Stiftungen kommen können. Sind in den 1970ern noch 80 Prozent des Budgets auf die Mitgliedsbeiträge entfallen und 20 Prozent auf Spenden - so hat sich dieses Verhältnis mittlerweile umgedreht. Nur bei den Pflichtbeiträgen kann die WHO aber selbst entscheiden, in welche Projekte die Mittel fließen, bei den freiwilligen Spenden ist er Großteil zweckgebunden. Das kann zu Interessenskonflikten führen.

Apropos: am 23. Mai 2025 feiern die damals neuaufgesetzten und bis heute gültigen "Internationalen Gesundheitsvorschriften" - im Original: "International Health Regulations IHR" - ihr 20-jähriges Jubiläum. Auf einer großen Mitglieder-Versammlung soll nun über eine Reformierung und dabei auch über eine Kompetenzausweitung der WHO diskutiert werden. Was spricht dafür - was dagegen?

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  • Daphne Hruby