
AP/VADIM GHIRDA
Europa-Journal
Rumänien, Portugal, Liechtenstein, Türkei
Rumänien: Ein Wahlkampf zwischen Moskau, Brüssel und TikTok +++ Portugal: Nach der Wahl ist vor der Wahl +++ Liechtenstein: Nicht Teil des zweiten Weltkrieges, aber doch sehr nahe dran +++ Türkei: Die Schattenseiten des Selfie-Tourismus
16. Mai 2025, 18:25
Rumänien: Ein Wahlkampf zwischen Moskau, Brüssel und TikTok
In Rumänien findet an diesem Wochenende die zweite entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl statt. In den Umfragen führt der rechtspopulistische und europaskeptische Kandidat George Simion vor dem proeuropäischen Bürgermeister von Bukarest Nicu?or Dan. Die Annulierung der ersten Runde der Präsidentschaftswahl im vergangenen Herbst hat in Rumänien für heftige Debatten gesorgt, inzwischen gibt es immer mehr Belege dafür, dass Russland den Wahlkampf Calin Georgescu unterstützt hat. Warum die Rechtspopulisten trotzdem so stark sind und welche Folgen die Wahl von Simion haben könnte erklärt Oliver Jens Schmitt von der Universität Wien.
Portugal: Nach der Wahl ist vor der Wahl
In Portugal finden am Wochenende vorgezogene Neuwahlen statt, die zweiten innerhalb von etwas mehr als einem Jahr. Bei den Wahlen im April 2024 konnten die Konservativen eine knappe Mehrheit erringen, nachdem die Regierung des früheren sozialdemokratischen Premier Antonio Costa wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten war. Die Wahl brachte aber keine stabile Regierung. Aktuelle Umfragen sagen einen weiteren Stimmenzuwachs der rechtspopulistischen Chega-Partei voraus, berichtet Josef Manola.
Liechtenstein: Nicht Teil des zweiten Weltkrieges, aber doch sehr nahe dran
Der zweite Weltkrieg brachte für das kleine Fürstentum Liechtenstein einige grundlegende Veränderungen. Vor 1938 hatten die Fürsten in Wien residiert, erst beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht verlagerten sie ihren Amtssitz nach Vaduz und blieben dort auch nach Kriegsende. Die Beziehungen zum nationalsozialistischen Regime waren schwierig, auch im Fürstentum gab es viele Sympathisanten. 80 Jahre nach Kriegsende wird in Lichtenstein über die Rolle des kleinen Landes im und nach dem Krieg debattiert, berichtet Marion Flatz-Mäser.
Türkei: Die Schattenseiten des Selfie-Tourismus
In der türkische Region Kappadokien boomt der Tourismus wegen Instagram-Posts noch mehr: Die Ballonfahrten über der mondähnlichen Landschaft sind mehr als fototauglich, die Bilder werden danach auf Social Media Plattformen geteilt. Doch die Region hat bereits jetzt einen Preis für den Massentourismus bezahlt: Große Straßen wurden durch Gebiete gezogen, in denen sich frühchristliche Felsenkirchen befinden, Touristen rasen jetzt mit Quads durch die UNESCO Kulturlandschaft. Katharina Wagner hat die Region besucht.
Moderation: Markus Müller-Schinwald