Nur Ben Shalom

Nur Ben Shalom - NATALIA JANSEN

Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Lebensmelodien

Nicht Selbstverleugnung, aber Mitleid - Aspekte der Bibel +++ "Mein Glaubensweg liegt in der Begegnung mit den Armen" - Der Salesianerbruder Lothar Wagner und die Straßenkinder von Liberia +++ Wissen und Respekt fördern - Der "Hillel Award" für Maturantinnen und Maturanten +++ Lebensmelodien - Musik und jüdische Schicksale

Nicht Selbstverleugnung, aber Mitleid - Aspekte der Bibel
(Lukas 9, 18 - 24)

Im Evangelium des Lukas findet sich das Bekenntnis des Petrus zu dem Messias Jesus. Es besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil stellt klar, dass Jesus von Nazareth nicht als kriegerischer, sondern als leidender Messias, übersetzt Christus, zu verstehen ist, und der zweite Teil gibt Christinnen und Christen den Auftrag, dem Leiden in der Nachfolge Jesu nicht auszuweichen, sondern es auszuhalten. So erklärt der katholische Theologe und Professor für Judaistik an der Universität Wien, Gerhard Langer, jene Bibelstelle, die unter anderem für katholische Gottesdienste am Sonntag, 22. Juni, vorgesehen ist. Und er schlägt auch eine Brücke zu Leid und Mit-Leiden, wie es derzeit in Graz gefühlt wird.


"Mein Glaubensweg liegt in der Begegnung mit den Armen" - Der Salesianerbruder Lothar Wagner und die Straßenkinder von Liberia

Mitleiden und deshalb handeln. Dieses Gefühl kennt auch der Ordensmann Lothar Wagner - sowie "eine übermenschliche, göttliche Kraft", die ihn stärkt. Der Weg des Sozialpädagogen, Theologen und katholischen Ordensmanns hat ihn von Deutschland nach Westafrika geführt. In Liberia kümmert sich der Salesianerbruder besonders in der Hauptstadt Monrovia um Kinder in Haftanstalten und um Straßenkinder: um Kinder ohne Zuhause, weshalb manche von ihnen in Gräbern auf Friedhöfen nächtigen. In seiner Freizeit läuft Bruder Lothar die Marathondistanz in etwas mehr als drei Stunden, T-Shirt und Schirmkappe sind seine "Ordenstracht". Bei einem Wien-Besuch hat er Maria Harmer aus seinem Leben erzählt.


Wissen und Respekt fördern - Der "Hillel Award" für Maturantinnen und Maturanten

Sich vertieft mit einem Thema beschäftigen, eine wissenschaftliche Arbeit verfassen: Das können Maturanten und Maturantinnen im Rahmen ihrer VWA, ihrer Vorwissenschaftlichen Arbeit. In dem Zusammenhang möchten die Initiatoren des vor Kurzem erstmals vergebenen "Hillel Awards" unter anderem erreichen, dass die Jugendlichen dazu angeregt werden, sich auch mit dem christlich-jüdischen Dialog und mit jüdischem Leben in Österreich zu befassen. Langfristig ist zudem das Engagement gegen Antisemitismus ein Ziel des vom "Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit" ins Leben gerufenen Preises. Der Namensgeber Hillel ist der legendäre jüdische Torah-Gelehrte "Hillel der Ältere" aus dem ersten Jahrhundert vor der Zeitrechnung. Er galt und gilt als sanftmütig und geduldig. Im Talmud wird berichtet, dass er den Kern der Torah, der jüdischen Weisung, in einem Satz zusammengefasst hat. Er entspricht der sogenannten "Goldenen Regel": "Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht an". Die Bandbreite der gewählten Themen unter den Einreichungen für den "Hillel Award" war groß, die Jugendlichen sind dafür auch aus den Bundesländern nach Wien gekommen. Maria Harmer hat mit einigen von ihnen gesprochen.


Lebensmelodien - Musik und jüdische Schicksale

Mit einer Reihe von Veranstaltungen wird heuer an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnert - und damit auch an das Ende des nationalsozialistischen Terror-Regimes. Sechs Millionen jüdische Menschen sind dem systematischen Morden in Konzentrations- und Vernichtungslagern zum Opfer gefallen. Jüdische Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die die Schreckensjahre überlebt haben, gibt es heute nur mehr ganz wenige. Umso wichtiger dürften Projekte wie "Lebensmelodien" sein: Dabei geht es um musikalische Werke, Lieder und Melodien, die Jüdinnen und Juden während des Holocaust gesungen, gespielt oder komponiert haben. Die Musik hat manchen Menschen geholfen, in den Ghettos und Lagern zu überleben - oder aber auch, von dieser Welt Abschied zu nehmen. Der junge israelische Musiker Nur Ben Shalom, Nachfahre eines Holocaust-Überlebenden, bringt diese Musik seit mittlerweile sechs Jahren auf die Bühne. So etwa vor Kurzem im Wiener Konzerthaus. Texte über die Lebensgeschichten der jüdischen Musikerinnen und Musiker hat dabei die renommierte Schauspielerin Iris Berben gelesen, die sich seit Jahren unter anderem im Kampf gegen Antisemitismus engagiert. Andreas Mittendorfer berichtet.

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