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Rich Kids Pop (2)

Der historische Pop-Traum der Working Class

"What can a poor boy do except to sing for a rock'n'roll band", sang Mick Jagger vor knapp 60 Jahren in "Street Fighting Man" (er selbst war ein Lehrersohn). Eine Popkarriere, das galt einmal - neben Fußball und Kriminalität - als einer der wenigen möglichen Auswege aus den bescheidenen Lebensumständen einer Working Class-Existenz.

Frühere Generationen von Popstars verkörperten einen gleichzeitig kapitalistischen wie Klassengrenzen sprengenden Aufsteigertraum, mit dem sich auch ihre Fans identifizierten. Sogar jene Popstars, die selbst nicht aus der Working Class kamen, täuschten das aus Image-Gründen vor. Talentescouts und Manager spielten dabei als Gatekeeper und Ausbeuter ihrer Schützlinge eine entscheidende Rolle, aber es gab auch durchaus Wege der Selbstermächtigung, vom Punk bis zum frühen Hip Hop, der buchstäblich von den Straßen kam. Heute ist diese Verheißung verblasst, Krypto hat den Traum vom Popstartum ersetzt.

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