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Radiogeschichten
Falsche Freunde
"Montaigne". Von Juan Carlos Onetti. Aus dem Spanischen von Gerhard Poppenberg. Es liest Sylvester Groth.
1. Juli 2025, 11:05
Eigentlich wissen seine Freunde nicht recht, was diese Einladung soll. Ein Scherz? Eine Laune? Charlie fordert sie auf, seinem langsamen Selbstmord beizuwohnen. Sechs von ihnen - vier Mädchen und zwei Männer - sind seinem Wunsch gefolgt und finden sich pünktlich Freitagabend bei Charlie ein. Die Zeremonie kann beginnen.
Juan Carlos Onetti, geboren am 01. Juli 1909 in Montevideo, Uruguay, gilt als einer der Wegbereiter der modernen lateinamerikanischen Literatur. Onetti verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Montevideo und Buenos Aires.
1939 erschien sein erster Roman, "El Pozo" ("Der Schacht"). Er schrieb Erzählungen, und arbeitete ab 1941 für die Nachrichtenagentur Reuter. Mit dem Roman "La vida breve" (1950; deutsch "Das kurze Leben" 1978) erlangte er einen gewissen Bekanntheitsgrad. 1957 wurde er Direktor der staatlichen Bibliotheken. In dieser Zeit publizierte er viel und erhielt die ersten Literaturpreise.
Während der Diktatur, die seit 1973 in Uruguay herrschte, war er fünf Monate inhaftiert. 1975 ging er ins Exil nach Spanien. Neben anderen Preisen wurde ihm 1980 auch der Cervantes-Preis zuerkannt, die höchste Ehrung für einen Schriftsteller spanischer Sprache. Onetti starb am 30. Mai 1994 in Madrid.
Service
Juan Carlos Onetti, Ein verwirklichter Traum. Erzählungen. Zusammengestellt von Jürgen Dormagen. Aus dem Spanischen übersetzt von Wilhelm Muster, Gerhard Poppenberg und Jürgen Dormagen, Klaus Wagenbach Verlag, Berlin, 2001.
